Die Sportvereine wissen nicht mehr, wie sie mit den explodierenden Kosten umgehen sollen. Die Politik ist gefordert.
Oberpullendorf war Schauplatz der Konferenz der Landessportreferenten, zu der auch Sportminister und Vizekanzler Werner Kogler erschien. Der letzte der 19 Punkte auf der Tagesordnung wurde am längsten und intensivsten diskutiert: Die Teuerung. „Die steigenden Kosten sind für viele Vereine eine existenzielle Bedrohung“, hielt der Kärntner Landeshauptmann und Sportreferent Peter Kaiser fest. Das ist auch Kogler bewusst. Er wies darauf hin, dass die besondere Sportförderung um 50 Prozent erhöht werde und weitere 15 Millionen für Betreiber von Sportstätten wie etwa Hallen, Eisflächen, Hallenbäder, zur Verfügung gestellt würden. „Wir können nicht alle Energiekosten zur Gänze abfedern, aber wir können helfen“, meinte Kogler.
„Geld wird nicht reichen“
Man sei dankbar, dass nun 15 Millionen reserviert seien für die Energiethematiken der Sportvereine und dass auch Teile des Budgets für Gemeinden zur Verfügung gestellt würden, so Burgenlands Sportlandesrat Heinrich Dorner. Aber: „Wir sehen als Sportreferenten auch die Herausforderung, dass diese Beträge nicht ausreichen werden.“ Deshalb habe man sich darauf verständigt, dass man seitens der Länder in den kommenden Wochen nochmals Gespräche mit dem Finanzminister suchen werde, um weitere Möglichkeiten zu Fördertöpfen zu eruieren. Magnus Brunner gilt als Ex-Präsident des Tennisverbandes als sportaffin.
Die Lage ist dramatisch in einzelnen Bereichen. Wir wollen unter die Arme greifen, müssen die zusätzlichen Hilfsleistungen aber auch aufstellen.
Werner Kogler, Vizekanzler und Sportminister
Bewegungseinheit soll weiter ausgerollt werden
Weiteres zentrales Thema: Die tägliche Bewegungseinheit. Hier ist das Burgenland Vorreiter. „Ziel ist eine schrittweise Ausrollung“, erklärte Hans Niessl, Präsident von Sport Austria, der Interessenvertretung des organisierten Sports in Österreich. Freilich sei auch auf diesem Gebiet die Finanzierung ein wesentliches Thema. Niessl betonte in diesem Zusammenhang die Bedeutung der Dachverbände, ohne die die tägliche Bewegungseinheit nicht möglich wäre. „Wir haben einen Paradigmenwechsel: Die Vereine kommen in die Schulen.“ Das sei vor allem wichtig, um Kinder - und damit Sportler von morgen - in die Vereine zu holen. Im Frauensport will man weiter Akzente setzen. „Es muss gelingen, Mädchen in die Sportarten zu bringen“, so die Vorarlberger Sportlandesrätin Martina Rüscher, die als Beispiel den Frauenfußball nannte. Auch die Special Olympics kamen zur Sprache. Hier wolle man die Teilnehmer in ihrem Bemühen bestärken, denn: „Sport verbindet“, so Kaiser.
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