Die Coronavirus-Variante BQ.1.1 ist auch in Österreich angekommen. Eine gute Nachricht brachten Untersuchungen des US-Pharmakonzerns Pfizer am Freitag: Der mit Biontech in Mainz entwickelte bivalente Omikron-Impfstoff hilft offenbar auch gegen die neue Mutation, berichtete am Freitag das Deutsche Ärzteblatt.
„Der an Omikron BA.4/BA.5 angepasste bivalente Covid-19-Impfstoff von Biontech/Pfizer schützt vermutlich auch vor der BA.1.5-Sublinie BQ.1.1, die sich derzeit in Deutschland ausbreitet. Darauf deuten Laborstudien des Herstellers hin, berichtet die Zeitschrift der deutschen Ärztekammer (Online-Ausgabe).
Am Nachmittag hatte es eine Aussendung des Pharmakonzerns gegeben. BQ.1.1 unterscheide sich durch drei Mutationen im Spikeprotein-Gen (R346T, K444T und N460K) von BA.4/BA.5, dessen Spike-Gen Bestandteil der aktuellen bivalenten Vakzine von Biontech/Pfizer und Moderna ist.
Impfschutz von US-Universität untersucht
Pfizer hat die Frage, ob die Mutation dem Impfschutz entgehen könnte, von Wissenschaftlern der Universität von Texas in Galveston untersuchen lassen. Nach den nun veröffentlichten Daten erhöhte der bivalente Impfstoff die Antikörper-Konzentration gegen BA.4/5 von 66 auf 856 GMT (Masseinheit; Anm.), also um den Faktor 13, während der originale Impfstoff nur einen Anstieg von 82 auf 236 (um das 2,9-Fache; Anm.) erzielte. Dies bestätige, dass BNT162b2 in der aktuellen Konfiguration seine Aufgabe besser erfülle als die erste Corona-mRNA-Vakzine.
Bei BQ.1.1 kam es nach dem bivalenten Booster zu einem GMT-Anstieg von 29 auf 252 (um den Faktor 8,7) gegenüber einem Anstieg von 31 auf 58 (um den Faktor 1,8) mit einem monovalenten Booster. BNT162b2 (der mRNA-Impfstoff Comirnaty von Biontech/Pfizer, Anm.) sei damit in der aktuellen Konfiguration besser in der Lage, vor der Variante BQ.1.1 zu schützen als die erste Vakzine. Die Schutzwirkung könnte aber etwas schwächer sein als gegen die Omikron-Varianten BA.4/BA.5.
Anteil von BQ.1 bzw. BQ.1.1 nimmt stetig zu
Laut Überwachung der Varianten durch die Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) und das Institut für Molekulare Biotechnologie (IMBA) nahm der Anteil der neuen Mutationen BQ.1 bzw. BQ.1.1 in den vergangenen Wochen hierzulande kontinuierlich auf aktuell 13 bis 14 Prozent zu.
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