Dietrich Mateschitz’ Vermächtnis im steirischen Salzkammergut ist vielfältig: So investierte er in die Schifffahrt und die Fischerei.
Mit Ehrungen hatte er keine Freude. Dankesworte hörte er am liebsten unter vier Augen. Anerkennung sollte vor allem seinen Betrieben und den Mitarbeitern gebühren. Dietrich Mateschitz tat viel Gutes, sprach aber kaum darüber.
Das weiß vor allem die Bevölkerung in und um Spielberg - kann aber etwa auch Franz Steinegger, Bürgermeister in Grundlsee, nur bestätigen. Der verstorbene Red-Bull-Gründer half dem idyllischen Ort im steirischen Salzkammergut, weil er dessen malerische Schönheit und Einzigartigkeit bewahren wollte.
Alles begann mit dem Seehotel
Wie es dazu kam? Angefangen hat alles mit dem Seehotel. Mit dem Kauf der Immobilie rückte auch die Gemeinde in den Blickpunkt des Milliardärs. Die traditionelle Schifffahrt am See lag in privaten Händen, bis der Familienbetrieb vor einigen Jahren aufgeben und alles verkaufen musste.
Und da kam Mateschitz ins Spiel. Er setzte sich gegen andere Interessenten durch - und zückte die Geldbörse. „Das war ein unglaublicher Glücksfall für uns. Wir wussten, wenn er kauft, wird das Beste daraus. Denn wir wollten nicht, dass künftig Ausflugsschiffe mit Schnitzel und Pommes am Grundlsee dampfen. Darunter hätte die Qualität des ganzen Ortes gelitten“, erinnert sich Steinegger, der seit 2015 das Ruder als Ortschef in der Hand hat.
Mateschitz liebte Tradition
Was hat der Dosen-König gemacht? „Er hat die alten Dampfer hervorragend instandsetzen und dazu noch die Schiffshütten perfekt herrichten lassen. Damit verbunden waren gute Arbeitsplätze im Ort.“ Dafür könne man gar nicht genug dankbar sein, die Schifffahrt sei jetzt ein Top-Unternehmen.
Der stille Dank war ihm das Liebste. Er war nicht nur eine wirtschaftliche, sondern auch menschliche Größe.
Franz Steinegger, Bürgermeister von Grundlsee
Zweiter Geniestreich: die Fischerei. Die Bundesforste schrieben die Pacht dafür aus - was Grundlsee leichte Magenschmerzen bescherte. „Man weiß ja nicht, was der neue Pächter vorhat“, sagt der Bürgermeister.
Grundlseer Bürgermeister dankt
Mateschitz, der wieder zuschlug, schliff den „Diamanten“, formte einen modernen Betrieb, ohne auf die Mitarbeiter, die Traditionen und die Regionalität zu vergessen. So fokussiert man sich etwa jetzt auf den Saibling, einen charakteristischen Fisch im größten See der Steiermark.
Dass Steinegger noch über andere Hilfsaktionen des großen Gönners spricht, das hätte Mateschitz nicht gewollt. „Der stille Dank war ihm das Liebste. Er war nicht nur eine wirtschaftliche, sondern auch menschliche Größe - mit einer Bescheidenheit, die beeindruckend war.“
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