Ein Fünftel der Migranten nach Europa kommt heuer aus Ägypten und Tunesien - also klassischen Urlaubsländern der Europäer. Wie und warum man das ändern könnte, darüber zerbrechen sich auch oberösterreichische Politiker den Kopf. Aufnahmezentren am Südufer des Mittelmeers wären demnach eine Möglichkeit.
Einmal mehr beklagt OÖVP-Politiker Florian Hiegelsberger „die absurden Zustände in der europäischen Migrationspolitik“. Denn laut aktueller Zahlen der UNO-Organisation IOM kommt ein Fünftel der (illegalen, wie Hiegelsberger betont) Migranten nach Europa heuer aus Tunesien und Ägypten – also aus Urlaubsländern der Europäer. Sein Schluss daraus: „Dies zeigt, dass bei einem großen Teil der Flüchtlinge ganz andere Motive im Vordergrund stehen als Schutz und Todesangst.“ Daher müsse die EU rasch zu den Grundprinzipien von Asyl zurück, „damit wir jenen helfen können, die wirklich unseren Schutz vor Verfolgung benötigen“, so Hiegelsberger. Darüber hinaus gehende Migranten müssten konsequent gewiesen werden. „Die EU muss sich selbst wieder ernst nehmen“, so Hiegelsberger. Der ÖVP-Landesgeschäftsführer fordert unter anderem, dass Asylverfahren nur mehr in EU-Zentren entlang der Außengrenze oder in kooperationsbereiten Drittstaaten durchgeführt werden.
Aufnahmezentren am Herkunftskontinent
Diese Vorstellung hegt - schon länger - auch sein FPÖ-Gegenüber, Landesparteisekretär Michael Gruber, der dafür insbesondere in Nordafrika die UNO heranziehen möchte: „Die Idee ist, dass man die Fluchtbewegung bereits am Fluchtkontinent eindämmt und dort als UN-Mission einen multinationalen Einsatz durchführt, um gleich vor Ort sogenannte Aufnahmezentren zu etablieren. Dort wird dann festgestellt, ob es einen Fluchtgrund tatsächlich gibt.“ Bereits in Nordafrika also solle die illegale Migration gestoppt werden, womit auch, wie Gruber hervorhebt, die riskante und oft tödliche Flucht übers Mittelmeer wegfallen würde.
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