Nach dem frustrierenden Ergebnis des am in der Nacht auf Sonntag zu Ende gegangenen Klimagipfels COP27 in Ägypten zeigt sich auch Österreichs Staatsoberhaupt Alexander Van der Bellen enttäuscht. Die „erzielte Einigung“ sei ernüchternd. Es sei „nicht gelungen, sich auf ambitioniertere Ziele im Bereich der Emissionsreduktionen“ zu einigen. „Die Welt ist nicht auf dem richtigen Kurs“, so der 78-Jährige. Unsere Existenz stünde auf dem Spiel.
Alexander Van der Bellen meldete sich aus dem Homeoffice zum Klimagipfel. Er hatte am Samstag seine Corona-Erkrankung bekannt gegeben.
Das magere Ergebnis - es wurde der Aufbau eines Fonds für klimabedingte Schäden beschlossen - veranlasste ihn zu einem ungewohnt scharfen Tweet. Das Ergebnis sei zwar ein „Lichtblick“ und ein „wichtiger Schritt in Richtung Klimagerechtigkeit“. Doch habe er „den Eindruck, vielen ist nicht klar, dass unsere Existenz auf dem Spiel steht“.
Kein Ausstieg aus Öl und Gas
Die zwölftägige Klimakonferenz mit Politspitzen aus aller Welt im ägyptischen Scharm el-Scheich ließ jedoch mehr erhoffen, als den Aufbau eines Fonds. Die Bemühungen zur Bekämpfung der Treibhausgasemissionen, die Klimakatastrophen verursachen, werden nicht verstärkt. In ihrer Abschlusserklärung bekräftigten die rund 200 Staaten außerdem ihre frühere Entscheidung, schrittweise aus der Kohle auszusteigen. Ein Abschied von Öl und Gas wird aber nicht erwähnt.
„Klimapolitischer Flop der Sonderklasse“
Umweltschutzorganisationen wie GLOBAL2000, aber auf der WWF kritisierten die mageren Ergebnisse der Konferenz auf Schärfste. Es handele sich um ein „verlorenes Jahr für den Klimaschutz“, die Klimakonferenz sei „ohne Fahrplan aus der Krise“ geblieben. Auch für die FPÖ handelt es sich um „Lippenbekenntnisse“ und einen „klimapolitischen Flop der Sonderklasse“.
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