Gareth Bale hat Wales bei der Rückkehr auf die WM-Bühne nach über einem halben Jahrhundert einen Punkt beschert. Der Star seiner Mannschaft traf beim 1:1 (0:1) gegen die USA am Montag in der 82. Minute per Elfmeter, den er selbst herausgeholt hatte. Timothy Weah (36.) hatte die „Stars and Stripes“ in Al Rayyan in der ersten Halbzeit völlig verdient in Führung geschossen. Es war das erste Unentschieden dieser WM.
In der Gruppe B übernahm England nach dem Kantersieg gegen den Iran (6:2) damit die Spitze. Am Freitagabend treffen die Engländer nun auf die USA, neun Stunden davor spielt Wales gegen den Iran.
64 Jahre gewartet
64 lange Jahre hatte Wales auf diesen Moment gewartet. Der auch nach dem Engagement in der nordamerikanischen MLS beim Los Angeles FC mit wenig Spielpraxis ausgestattete Bale führte die „Drachen“ bei ihrer Rückkehr auf die große Bühne aufs Feld. Sie vertrauten auf ihren Stamm, zehn der elf Akteure in der Startelf waren auch im März beim Sieg im WM-Play-off gegen Österreich (2:1) von Beginn an dabei. Einzig der angeschlagene Joe Allen fehlte. Das mit einem jungen Aufgebot angereiste US-Team setzte auf einige Spieler aus den englischen Ligen, allen voran Chelsea-Star Christian Pulisic. Juventus-Legionär Weston McKennie wurde rechtzeitig fit.
Der WM-Gastgeber von 2026 erwischte den besseren Start. Gegen wie erwartet abwartend beginnende Waliser hätten die Amerikaner nach acht Minuten anschreiben können. Zunächst köpfelte Joe Rodon bei einem Klärungsversuch zum Glück für die Waliser genau auf die Brust seines Torhüters Wayne Hennessey, Sekunden später streifte ein Kopfball von US-Stürmer Josh Sargent die Außenstange. Bale war zunächst überhaupt kein Faktor, während die physisch starken Amerikaner im Mittelfeld die deutliche Oberhoheit hatten.
Weah belohnte die Mühen nach einem Idealpass des stark spielenden Pulisic, nachdem sich die Amerikaner sehenswert durchs Mittelfeld kombiniert hatten. Der in New York geborene Sohn des ehemaligen Weltfußballers George Weah - der 56-Jährige ist nun Präsident seiner Heimat Liberia - bezwang Hennessey überlegt. Wales fiel vorerst keine Antwort darauf ein.
Mehr Betrieb mit „Brecher“
Mit Kieffer Moore sollte nach Seitenwechsel ein echter „Brecher“ vorne für mehr Betrieb sorgen. Wales war nun deutlich besser im Spiel, richtige Gefahr kam jedoch erst nach über einer Stunde auf. Ben Davies war per Kopf zur Stelle, US-Keeper Matt Turner parierte (64.). Nach dem anschließenden Eckball köpfelte Moore über das Gehäuse. Bei den USA schwanden 20 Minuten vor Schluss die Kräfte, Trainer Gregg Berhalter reagierte mit einem Dreifachtausch.
Wales warf nun alles nach vorne, ein überhartes Einsteigen von Walker Zimmerman gegen Bale bescherte dem ehemaligen Real-Star dann wieder einmal die Chance vom Punkt. Der 33-Jährige ließ sich diese zur Freude der mitgereisten Fanschar nicht nehmen. Im Finish des intensiv geführten Duells hatten beide Mannschaften Probleme, einige Akteure plagten sich mit Krämpfen. Ein entscheidende Aktion gelang auf beiden Seiten nicht mehr.
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