Ein ziemlich unheimliches Erlebnis hatte kürzlich ein Ultra-Marathonläufer im englischen Lake District. Beim Wandern auf dem Red Pike, einen 826 Meter hohen Berg in der Grafschaft Cumbria, tauchte im dichten Nebel plötzlich eine geisterhafte Gestalt neben Chris Randall auf. Hinter der von ihm gefilmten Erscheinung verbirgt sich ein seltenes optisches Phänomen …
Beim Aufstieg auf den Red Pike sah Randall zu seiner Linken plötzlich etwas, das ihn schockierte. Er dachte, es sei ein Geist. Erstaunt und ängstlich beschloss er, die Erscheinung zu filmen und erkannte dann, dass es sich bei dem verschwommenen Schatten um ein sehr seltenes Naturphänomen handelt.
„Mein erstes Brockengespenst. Es ist beängstigend, wenn man es aus dem Augenwinkel sieht und denkt, dass sich jemand anderer bewegt“, schrieb er auf Twitter (Tweet oben). Bei dem, was Randall filmte, handelte es sich um ein sogenanntes Brockengespenst, einen optischen Effekt.
Ein solches Brockengespenst „erscheint“, wenn die Sonne hinter einem Bergsteiger scheint, der in eine Nebel-, Dunst oder Wolkenschicht blickt. Der Schatten wird dabei nicht auf eine feste Fläche abgebildet, sondern durch einzelne Wassertröpfchen. Durch Luftbewegungen bewegt sich der Schatten, selbst wenn der Beobachter stillsteht. Dieses scheinbar eigene Wesen kann zudem - wie ein Gespenst - schweben, ohne sichtbaren Kontakt zum Boden zu haben.
Naturphänomen wurde 1780 erstmals beschrieben
Der Name Brockengespenst geht übrigens auf den deutschen Theologen und Naturforscher Deutsche Johann Esaias Silberschlag zurück, der das Naturphänomen anno 1780 am Brocken, dem höchsten Berg im Mittelgebirge Harz in Sachsen-Anhalt, beobachtet und erstmals beschrieben hat.
Viele Jahre lang rankten sich zahlreiche Legenden um das „Berggespenst“. Immer wieder berichteten Bergsteiger, die sich bei Wanderungen im Nebel verirrt hatten, ein Gespenst, das sich ihnen näherte, gesehen zu haben.
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