Der bekannte Mühlviertler Modeschöpfer Gottfried Birklbauer erzählt in der „Krone über seine VIPs wie Meryl Streep, Michelle Hunziker - und warum er Madame von Karajan Korb gab.
Der gebürtige Mühlviertler Gottfried Birklbauer (54) aus Reichenau empfängt mich in seinem eleganten Atelier in der Linzer Herrenstraße, zwei Stockwerke unter seiner privaten Dachgeschoßwohnung. Überall lagern feine Stoffe aus aller Herren Länder. Dazu Bügeltische, Nähzeug, eine alte, voll funktionsfähige Singer-Nähmaschine und Anziehpuppen. An den Wänden hängen Fotos, die Gottfried mit Stars wie Caroline von Monaco, Demi Moore, Naomi Campbell oder Modezar Valentino zeigen. „Ich arbeite auch für ,normale’ Menschen, das ist für meine Erdung wichtig“, will Gottfried unbedingt erwähnt wissen. „Kürzlich hab’ ich für eine Pensionistin aus dem Linzer Stadtteil Bindermichl zur Goldenen Hochzeit ein Kleid geschneidert.“
Rückzug ins Elternhaus
Wenn er Zeit hat, zieht er sich zurück in seinen Heimatort Reichenau, wo er noch immer sein Zimmer im Elternhaus hat. Da trifft er sich mit seinen Brüdern Martin (56), Christian (52) und Gerhard (40) sowie seiner geliebten Mama Hedwig. Seine Mutter erkannte als Erste das künstlerische Talent von Gottfried. Schon als Kind verrichtete er lieber Handarbeiten, während seine Freunde Fußball spielten. An der HBLA Linz förderten seine Lehrer in Gratis-Überstunden sein Talent. Nach der Matura und den Teilnahmen an mehreren internationalen Mode-Wettbewerben lernte Birklbauer in Roms Cinecittà (italienisch für Filmstadt) die Feinheiten des Berufs – auch wo die großen Meister die Stoffe einkaufen: Seide in Como, Brokat in Prato bei Bologna oder Jacquard mit Mustern in Florenz. Sein Erfolgsgeheimnis: „Ich blicke in die Seele der Frau. Wenn ich die Stoffe meinen Kundinnen anlege, sehe ich sie mit Kleid, Blazer oder Jacke vor mir.“
Keine Angst vor großen Namen
Nach einem Jahr beim ORF in Wien wurde er selbstständig in Linz. Mit großem Erfolg! Seither besucht ihn Prominenz wie Milliardärin Ingrid Flick in seinem Atelier, oder er jettet mit zur Verfügung gestellten Privat-Jets zu Kundinnen nach Paris, London oder Mailand. Dass er auch Geschäftsmann ist, musste Dirigenten-Witwe Eliette von Karajan daheim in Salzburg erfahren. „Frau von Karajan glaubte, sie müsse nix bezahlen, weil ihr Name Werbung für mich sei“, schmunzelt Gottfried. Also packte er sein Kleid wieder ein und fuhr nach Linz zurück
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