„Vorschläge bizarr“

Ukraine: Verhandlungen kämen Kapitulation gleich

Ausland
20.11.2022 16:31

Die Ukraine hat Vorschläge zu Verhandlungen mit Russland erneut zurückgewiesen. „Wenn man auf dem Schlachtfeld die Initiative ergreift, ist es etwas bizarr, Vorschläge zu erhalten wie: ‘Ihr werdet sowieso nicht alles mit militärischen Mitteln erreichen, ihr müsst verhandeln‘“, sagte der ukrainische Präsidentenberater Mychailo Podoljak. Dies würde bedeuten, dass das Land, „das seine Gebiete zurückgewinnt, vor dem Land kapitulieren muss, das verliert“.

US-Medien hatten kürzlich berichtet, hochrangige US-Vertreter würden die Ukraine zunehmend dazu drängen, Verhandlungen mit Russland in Erwägung zu ziehen.

Kiew pocht auf Rückzug russischer Truppen
Der ukrainische Präsidenten Wolodymyr Selenskyj hat entsprechende Vorschläge ohne einen vorherigen Rückzug der russischen Truppen aus der gesamten Ukraine bisher abgelehnt. US-Generalstabschef Mark Milley hatte zudem kürzlich gesagt, ein militärischer Sieg sei wahrscheinlich nicht mit militärischen Mitteln zu erreichen.

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Russland will keine Verhandlungen. Russland führt eine als ,Verhandlungen‘ bezeichnete Kommunikationskampagne.

Der ukrainische Präsidentenberater Mychailo Podoljak

Podoljak zufolge hat Moskau Kiew bisher „keinen direkten Vorschlag“ für Friedensgespräche unterbreitet. Stattdessen ziehe Russland es vor, diese über Vermittler zu überbringen und einen Waffenstillstand ins Gespräch zu bringen.

Laut Kiew spielt Moskau auf Zeit
Kiew betrachtet solche Gespräche als Manöver Moskaus, um Zeit zu gewinnen und eine neue Offensive vorzubereiten. „Russland will keine Verhandlungen. Russland führt eine als ‘Verhandlungen‘ bezeichnete Kommunikationskampagne“, sagte Podoljak in dem Gespräch mit der Nachrichtenagentur AFP.

Die Ukraine hatte Ende August eine Gegenoffensive begonnen. Seitdem konnte die ukrainische Armee einige Gebiete von Russland zurückerobern, darunter die strategisch wichtige Regionalhauptstadt Cherson im Süden des Landes. Russland griff zuletzt wiederholt die Energie-Infrastruktur der Ukraine an. Dabei kam es immer wieder in vielen Teilen des Landes zu Stromausfällen.

Kiew: Seit Kriegsbeginn mehr als 8300 Zivilisten getötet
Seit Beginn des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine am 24. Februar sind mehr als 8.300 Zivilisten getötet worden, darunter 437 Kinder. Das erklärte der ukrainische Generalstaatsanwalt Andrij Kostin laut einem Bericht des Internetportals „Unian“ vom Sonntag. Mehr als 11.000 Menschen seien verletzt worden. Die tatsächliche Zahl der Opfer dürfte Kostin zufolge aber höher liegen, da ukrainische Behörden zu einigen von Russland besetzten Gebieten noch keinen Zugang hätten.

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