„Chaos liegt vor uns“
Putins Leibwächter trainierten für Putschversuch
Die Leibwächter, die den russischen Präsidenten Wladimir Putin und die Regierung in Moskau beschützen, sollen sich laut Medienberichten auf einen Putschversuch vorbereitet haben. Die Behörden befürchten, dass sich die Personenschützer, die für die Sicherheit des Staatsoberhaupts verantwortlich zeichnen, illoyal verhalten könnten. Ein Whistleblower vom Inlandsgeheimdienst berichtete zudem von einem Machtkampf im Kreml, der zu „Chaos“ führen könnte.
Wie die Investigativplattform „The Inside“ berichtete, soll ein Training zur Vereitelung eines Putsches am 26. Oktober in Moskau stattgefunden haben. Aus internen Dokumenten, die der Plattform vorliegen, geht hervor, dass sich die Behörden vor allem vor den psychologischen Auswirkungen eines Staatsstreiches auf die Beamten des Sicherheitsdienstes fürchten.
Es herrscht Sorge, dass sich die Sicherheitsleute durch Beeinflussung von Massenmedien und sozialen Netzwerken regierungsfeindlich verhalten könnten. Der Schutzdienst FSO soll 40.000 hauptamtliche Mitarbeiter haben.
Konflikte zwischen Putin, Prigoschin und Kadyrow
Auch vom russischen Inlandsgeheimdienst FSB sind für Putin besorgniserregende Informationen durchgesickert. Ein Whistleblower erklärte, es tobe ein Krieg zwischen dem Präsidenten und einige seiner engsten Verbündeten, so „Newsweek“. Es soll Konflikte im Kreml geben - im Zentrum stehen dem Insider zufolge der Gründer der Kriegssöldner-Truppe Wagner, Jewgeni Prigoschin, sowie Tschetschenen-Führer Ramsan Kadyrow stehen. Sie gelten als politische Bedrohung für Putin.
Der Whistleblower erklärte jedoch, es gebe in Russland „kein Modell des ‚einfachen‘ Machtwechsels“. „Am Anfang könnte es zu einem willkürlichen Aufstand kommen, bei dem es nur Plünderungen und ein chaotisches Scharmützel zwischen allen Beteiligten gibt“, so der Insider. „Lassen Sie mich versuchen, es zu erklären: Der Kampf der Sicherheitsbehörden gegen die Strukturen von Prigoschin - ein echter Krieg gegeneinander - ist schlecht, aber im Allgemeinen unvermeidlich.“
Insider: „Chaos, Bürgerkrieg, Zusammenbruch liegt vor uns“
Der Geheimdienstagent zeichnet ein weiteres Szenario: „Oder es wird zu Kämpfen zwischen den Regionen um die Aufteilung der Ressourcen kommen. Oder ein Gerangel verschiedener Kräfte um die Kontrolle über Regionen oder Teile des Landes.“ Die Folgen seien verheerend: „Chaos, Bürgerkrieg, Zusammenbruch - ja, das liegt alles vor uns. Es ist unvermeidlich.“ Viele seiner Landsleute hätten „den Punkt überschritten, an dem es kein Zurück mehr gibt. Sie planen, in den Gebieten, die sie erobern können, kleine Zaren zu sein. Zumindest denken sie so“.
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