Krone-Zusteller

„Ich habe mein ganzes Leben lang hart gebuckelt“

Vorarlberg
21.11.2022 15:30

Seit nunmehr 27 Jahren gehört Igor Kovac aus Bregenz zum Zustellerteam der Kronenzeitung. Kein Wunder, dass er Vorarlberg wie seine Westentasche kennt.

Wie viele Kilometer er in seiner „Karriere“ als Zeitungs-Zusteller schon gefahren ist, kann der 55-Jährige nicht sagen. „Ein paar Mal um die ganze Welt dürften es sicher gewesen sein“, sagt er bescheiden und lächelt. Mit dem Ausfahren der „Krone“ begonnen, hat der gelernte Elektriker und Installateur vor 27 Jahren.

„Damals waren meine drei Kinder noch klein. Meine Frau arbeitete geringfügig, und mit meinem Lohn zusammen war es damals schon schwierig für unsere Familie, über die Runden zu kommen.“ Und weil das Budget stimmen musste, entschied sich Igor Kovac noch für ein „Nebenjöble“ als Zeitungs-Zusteller auf Werkvertragsbasis an den Wochenenden.

Mit den „Krone“-Fahrten das Studium finanziert
„Dieses Zubrot hat uns sehr geholfen. Dadurch konnte ich zum Beispiel später meinem Sohn auch sein Wirtschaftsstudium in Liechtenstein finanzieren“, berichtet Kovac stolz. Und dafür war dem Familienvater auch keine Fahrt zu viel, kein Kilometer zu mühselig.

Je nach Tour führte ihn sein Nebenjob im Laufe der Jahre von Gaißau bis nach Schoppernau im Bregenzerwald. Um drei Uhr morgens ging es los, denn um sieben Uhr müssen alle Zeitungsständer ausgeliefert sein. Die gleiche Tour legte Igor am Abend wieder zurück, weil dann wieder alles eingesammelt werden muss. „Das war nicht immer lustig, vor allem im Winter bei Eis und Schnee“, erinnert sich Kovac.

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Der alte Mann war so dankbar. Jedes Mal klopfte er mir auf die Schulter, sagte, ich sei ein feiner Mensch und gab mir sogar ein Trinkgeld.

Igro Kovac

Die ein oder andere berührende Geschichte hat er dennoch parat. Zum Beispiel jene vom 90-jährigen Bregenzerwälder: „Der Mann war schlecht zu Fuß und bat mich, ihm die Krone doch die paar Meter vom Zeitungsstand entfernt immer persönlich daheim vorbeizubringen. Natürlich kam ich der Bitte gerne nach. Der alte Mann war dafür so dankbar. Jedes Mal klopfte er mir auf die Schulter, sagte, ich sei ein feiner Mensch und gab mir sogar ein Trinkgeld. Wir hatten schon so etwas wie eine Freundschaft. Eines Morgens öffnete mir seine Tochter die Tür und sagte, dass ihr Vater verstorben sei. Das hat mich innerlich sehr bewegt.“

Nach 27 Jahren ein wenig kürzer treten wollen
Seit einem Jahr ist der 55-Jährige nun für die Ortschaften Wolfurt und Schwarzach zuständig. „Ich will ein bisschen kürzertreten“, sagt er. Und Recht hat er: „Ich habe mein ganzes Leben lang so hart gebuckelt. Und jetzt, wo die Kinder aus dem Haus sind, freue ich mich auf meinen ersten Urlaub im Süden.“

Porträt von Chantal Dorn
Chantal Dorn
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