Der Photovoltaik-Boom in Europa lässt sich inzwischen auch in den EU-Handelsstatistiken ablesen. Die Importe aus China von PV-Modulen, die zur Stromerzeugung aus Sonnenenergie dienen, haben sich heuer im Jahresverlauf verdreifacht. Wurden im Februar noch Paneele im Wert von 885 Millionen Euro eingeführt, stieg dieser Wert bis August auf 2,6 Milliarden Euro und blieb im September auf diesem Niveau, geht aus von Bruegel ausgewerteten Eurostat-Daten hervor.
Solarmodul-Importe seien guter Indikator für den Photovoltaik-Ausbau in Europa. „Das sind also sehr gute Nachrichten“, schrieb der deutsche Energieökonom Lion Hirth auf Twitter. Der Bruegel-Analyst Giovanni Sgaravatti, der an der Auswertung beteiligt war, schrieb, handle es sich bei dem Anstieg um keinen Preiseffekt, da der Anstieg gemessen in Tonnen ähnlich stark ausfiel.
Huawei bei Wechselrichtern am Vormarsch
Die Importabhängigkeit bei Photovoltaik (PV) stieg hingegen weiter. Im Juni 2022 wurden 90 Prozent aller in die EU importierten Paneele in China produziert. China dominiert den Markt für Solarmodule seit einigen Jahren, auch die USA sind stark abhängig. Bei den Wechselrichtern, die den Gleichstrom der Paneele in netztauglichen Wechselstrom umwandeln, ist der chinesische Hersteller Huawei auf dem Vormarsch. Mit SMA aus Deutschland und Fronius aus Österreich gibt es hier auch große europäische Hersteller.
Auch für Österreich gibt es erste Zahlen zum heurigen Photovoltaik-Boom, der vom Ukraine-Krieg, den hohen Strompreisen und der Klimakrise befeuert wurde. Demnach wird sich die installierte Leistung heuer beinahe verdoppeln. Laut dem Branchenradar kommen 632 Megawatt Peak (MWp) hinzu. Die Nennleistung steigt damit von 738 MWp auf 1370 MWp. 2021 hatte sich die installierte Leistung mehr als verdoppelt, von 338 auf 738 MWp.
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