Als der Mars vor rund 4,5 Milliarden Jahren ein junger Planet war, wurde er von eisreichen Asteroiden regelrecht bombardiert, die Wasser, aber auch organische Moleküle lieferten, wie sie für die Entstehung von Leben - so wie wir es kennen - notwendig sind. Laut einer neuen Studie ist das erste Leben in unserem Sonnensystem demnach auf dem Roten Planeten entstanden …
Wir kennen den Mars heute nur als trockene Wüste voller Geröll und Staub, doch unser Nachbarplanet war tatsächlich einmal blau und - da sind sich die meisten Forscher einig - mit Wasser bedeckt. Wie viel Wasser es gab, darüber gehen die Meinungen auseinander.
Eine neue Studie der Universität Kopenhagen besagt nun, dass es vor etwa 4,5 Milliarden Jahren genug Wasser gab, um den gesamten Mars mit einem 300 Meter tiefen Ozean zu bedecken. Weshalb ein Team um Martin Bizzarro glaubt, dass das erste Leben in unserem Sonnensystem dereinst auf dem Mars entstanden ist.
Brachten Asteroiden Aminosäuren auf den Mars?
„Zu dieser Zeit wurde der Mars mit eisreichen Asteroiden bombardiert. Das geschah in den ersten 100 Millionen Jahren der Evolution des Planeten“, sagt Bizzarro, der am Center for Star and Planet Formation forscht. Neben Wasser hätten die Asteroiden auch biologisch relevante Moleküle wie Aminosäuren auf den Roten Planeten gebracht. Diese sind für die Bildung von RNA (Ribonukleinsäure) und DNA (Desoxyribonukleinsäure) - die Grundlage von Leben, so wie wir es kennen.
Etwa zu der Zeit - so eine gängige Theorie - kam es zur Kollision eines rund marsgroßen Protoplaneten (Theia) mit der Erde, die alles potenzielles Leben auf unserem Planeten auslöschte. Theia selbst wurde dabei zerstört, aus den dabei entstandenen Bruchstücken formte sich letztendlich der Mond, der seither unsere Erde umkreist.
Für Studie 32 Meteoriten analysiert
Man habe daher wirklich starke Belege dafür, dass Bedingungen, die die Entstehung von Leben ermöglichen, lange vor der Erde auf dem Mars vorhanden waren, schreibt das Team um Bizzaro im Fachjournal „Science Advances“. Das schließen die Wissenschaftler aus Analysen von 32 Meteoriten vom Mars, die aus der einstigen Kruste des Planeten stammen.
„Im Gegensatz zur Erde, auf der die Plattentektonik sämtliche Hinweise darauf, was in den vergangenen 500 Millionen Jahren passiert ist, ausgelöscht hat, gibt es diese Bewegungen der Planetenkruste auf dem Mars nicht“, erläutert Bizzaro. „Deshalb haben sich auf dem Mars diese geologischen Aufzeichnungen bis heute erhalten.“
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