Experten schlagen Alarm: Immer öfter sind Drogen durch gefährliche chemische Substanzen verunreinigt - besonders oft war Cannabis betroffen.
Haben auch Drogendealer Probleme mit den Lieferketten? Denn immer mehr Drogen werden mit billigen Substanzen gestreckt - viele davon sind extrem gefährlich. Das geht aus einer aktuellen Untersuchung der Info- und Beratungsstelle „Checkit!“ hervor. „2021 enthielten 14 Prozent der von uns untersuchten Proben gesundheitlich besonders bedenkliche Zusammensetzungen“, erläutert Bettina Hölblinger, Leiterin von „Checkit!“. Die weitverbreiteten Cannabis-Produkte wurden verstärkt mit synthetischen Substanzen versetzt.
Bisher sind kaum aussagekräftige Informationen zu Wirkung, Dosierung, negativen Effekten und möglichen Langzeitfolgen von diesen neuen psychoaktiven Substanzen verfügbar.
Bettina Hölblinger, Leiterin von „Checkit!“
Langzeitfolgen absolut nicht absehbar
Die Expertin warnt: „Bisher sind kaum aussagekräftige Informationen zu Wirkung, Dosierung, negativen Effekten und möglichen Langzeitfolgen von diesen neuen psychoaktiven Substanzen verfügbar.“ Eine große Gefahr für Wiens Jugend. Denn neben Alkohol und Nikotin ist Cannabis vor allem bei jungen Konsumenten sehr beliebt. Bei den Experten lässt das die Alarmglocken schrillen, denn Jugendliche neigen noch dazu zu einem besonders riskanten Konsumverhalten. Die Zahl der Tests ist im vergangenen Jahr zudem deutlich angestiegen (von unter 1000 auf 1336) - was jedoch keinen Anstieg bei Konsumenten bedeuten muss. Der nächste Jahresbericht wird das zeigen.
Hilfe um Trends zu erkennen
„Das Aussehen, der Geruch oder die Konsistenz sagt nichts über die tatsächlichen Inhaltsstoffe aus. Daher ist Drug Checking die effektivste Variante, Risiken, welche immer mit dem Substanzkonsum einhergehen, zu minimieren. Darüber hinaus erhalten wir durch die wissenschaftliche Auswertung einen guten Überblick über aktuelle Trends und können so schneller reagieren, wenn dies notwendig erscheint. Diese Vorteile haben auch andere Städte in Österreich mittlerweile erkannt und setzen hier Maßnahmen“, unterstreicht der Koordinator für Psychiatrie, Sucht- und Drogenfragen der Stadt Wien, Ewald Lochner.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.