Rund um den Flughafen Klagenfurt scheint alles verfahren zu sein; schon lange geht es nicht mehr um konstruktive Gespräche, sondern nur noch um Misstrauen, Schuldzuweisungen, Vermutungen, Eitelkeiten und Befindlichkeiten. In all dem Ränkespiel droht der Airport selbst der größte Verlierer zu werden; schlechtgeredet, zu schwach ausgelastet, vielleicht sogar einmal zugesperrt.
Seit die in deutschem Besitz befindliche Austrian Airlines jetzt ihren nächsten Flugplan ohne Tagesrandverbindungen präsentiert haben, scheint sich die Abwärtsspirale noch einmal beschleunigt zu haben. Denn ohne Früh- und Spätflug wird die Auslastung zwischen Klagenfurt und Wien wohl vorprogrammiert derart sinken, dass die AUA dann mangels wirtschaftlichen Erfolgs einen Rückzug begründen könnte.
Kaiser erreicht mit Orasch Erstaunliches
Nur einer scheint nicht aufgeben zu wollen und versucht, die letzten Register zu ziehen, um dem Airport eine Zukunft zu geben: Landeshauptmann Peter Kaiser, der mitten in einem Wahlkampf steckt und fürchtet, dass auch dieses komplizierte Thema in der politischen Auseinandersetzung zerredet werden könnte.
Kaiser hat deshalb nicht geheim, aber doch abseits der großen Öffentlichkeit den Flughafen-Mehrheitseigentümer Lilihill in Person des Immobilienentwicklers Franz Peter Orasch zum Vieraugengespräch gebeten. Und dabei Erstaunliches erreichen können.
Landeshauptmann voller Zuversicht
„All das basierend auf dem von allen Beteiligten unterschriebenen Zehn-Punkte-Plan ist etwas, mit dem alle leben könnten“, zeigt sich Kaiser zuversichtlich: „Ansonsten wäre der Flughafen wohl in Gefahr, obwohl er riesiges Potenzial hat, weil er an einem Verkehrsknotenpunkt liegt, eine neue Landebahn hat, und eine intakte Zertifizierung“.
Kaiser selbst betont einmal mehr, dass ihm laut Landesverfassung weder Verantwortung noch Entscheidungsbefugnis zukämen, was Landesbeteiligungen betrifft, „aber weil von eigentlich verantwortlicher Seite keine Gesprächs- oder Verhandlungsbereitschaft besteht“, habe er die Initiative ergriffen.
„Vernunftbegabte Lösung“
Morgen will der Landeshauptmann die Regierung über seinen Vorstoß informieren. Kaiser sieht darin eine „vernunftbegabte Lösung“, auf die er sich mit Franz Peter Orasch habe einigen können. So könnte ein möglicherweise jahrelanger Rechtsstreit vermieden werden; inklusive des Risikos von Schadenersatzforderungen und weiterer Schädigungen des Flughafens ...
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