Wie bei den Eisenbahner-Verhandlungen über einen neuen Kollektivvertrag spießt es sich auch bei den Lohnverhandlungen für die 10.000 Beschäftigten in den Ordensspitälern. Nun erhöht die Gewerkschaft vida auch hier den Druck. Am Mittwochvormittag finden in den sechs Wiener Häusern Warnstreiks statt.
Seit der letzten Verhandlungsrunde für den Kollektivvertrag - er gilt für alle Bundesländer mit Ausnahme Oberösterreichs - liegen die Positionen auf dem Tisch. Die Gewerkschafter verlangen ein Gehaltsplus von 500 Euro brutto monatlich bzw. 2000 Euro Mindestlohn. Die Spitäler bieten eine sozial gestaffelte Einmalzahlung von bis zu 1000 Euro netto und das Vorziehen der nächsten Kollektivvertragsperiode um zwei Monate. Die Gewerkschaft hält dieses Angebot für nicht ernstzunehmend. Gesundheitspersonal und Ärzte würden dadurch praktisch nichts bekommen, eine Krankenpflegerin beispielsweise im zehnten Dienstjahr gerade einmal 53 Euro an Einmalzahlung.
Nur Wiener Häuser betroffen
Der Warnstreik sei daher unvermeidlich, so die vida. Stattfinden wird er am Mittwoch in den Wiener Ordensspitälern Speising, Barmherzige Brüder, Barmherzige Schwestern, St. Josef, Herz-Jesu und Göttlicher Heiland, und zwar von 8.15 bis 11 Uhr. Für die Patienten bestehe keine Gefahr, es werde aber zu Verspätungen und Verschiebungen von aufschiebbaren Operationen kommen, so die Gewerkschaft.
Primarius Manfred Greher, der Sprecher der Wiener Ordensspitäler, zeigte grundsätzlich Verständnis für die angespannte Lage, man sei auch weiter für vorgezogene Kollektivvertragsverhandlungen offen. „Aber die aktuelle Streikandrohung nach nur zwei Verhandlungsrunden halten wir nicht für verhältnismäßig“, wird er in einer Aussendung zitiert.
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