„Bevölkerung leidet“

Energiekrise: Millionenhilfen an Moldau zugesagt

Ausland
21.11.2022 21:49

Die Regierungen Deutschlands und Frankreichs haben der Republik Moldau rund 132 Millionen Euro zugesagt. Das Geld soll unter anderem Geflüchteten aus der Ukraine und der Energieversorgung des Landes zugutekommen.

„Die Bevölkerung in dem Land leidet“, sagte die französische Außenministerin Catherine Colonna kurz vor der dritten internationalen Unterstützerkonferenz für Moldau in Paris. Dabei wies sie darauf hin, dass Russland seine Gaslieferungen stark eingeschränkt hätte und das Land keinen Strom mehr aus der Ukraine beziehen könne. Konkret liegt das zentrale Kraftwerk, das das Land mit Strom versorgt, in Transnistrien, einem Gebiet zwischen der Ukraine und Moldau. Es wird von prorussischen Separatistinnen und Separatisten beherrscht.

von links: Frankreichs Außenministerin Catherine Colonna, Moldawiens Außenminister Nicu Popescu, Moldawiens Außenministerin Maia Sandu und Rumäniens Außenminister Bogdan Aurescu (Bild: AP Photo/Michel Euler)
von links: Frankreichs Außenministerin Catherine Colonna, Moldawiens Außenminister Nicu Popescu, Moldawiens Außenministerin Maia Sandu und Rumäniens Außenminister Bogdan Aurescu

80.000 ukrainische Flüchtlinge
Eine weitere aktuelle Entwicklung ist, dass Moldau gemessen an seiner Bevölkerung von 2,6 Millionen Menschen überdurchschnittlich viele Flüchtlinge aus der Ukraine (etwa 80.000) aufgenommen hat. „Sich für Moldau zu engagieren, ist auch eine Form, die Ukraine zu unterstützen“, meinte daher Frankreichs Präsident Emmanuel Macron am Montag. 

An der Konferenz nahmen etwa 50 Delegationen teil. Deutschland und Frankreich sagten Moldau dabei rund 132 Millionen Euro (100 Millionen Euro von Frankreich, 32 von Deutschland) Unterstützung zu. Die Mittel sollen laut Deutschlands Außenministerin Annalena Baerbock unter anderem in erneuerbare Energien, den Ausbau kommunaler Infrastruktur und in die Unterstützung für Ukraine-Flüchtlinge fließen. 

Außenminister Popescu: „Investition in Stabilität“
Moldau ist das ärmste Land Europas, hat seit Ende Juni aber dennoch den Status eines EU-Beitrittskandidaten. Darauf nahm Außenminister Nicu Popescu auch Bezug, als er sich für die Gelder bedankte. „Jede Hilfe, die wir erhalten, ist eine Investition in die Stabilität, nicht nur in Moldau, sondern in Europa.“ Alleine um die gestiegenen Energiekosten bewältigen zu können, seien 1,1 Milliarden Euro nötig.

Bisher ist noch nicht bekannt, ob sich auf der Konferenz weitere Regierungen mit Unterstützungsgeldern anschließen. Seit Beginn des Kriegs wurden bereits zwei Konferenzen für Moldau abgehalten, bei denen insgesamt rund 1,2 Milliarden Euro gesammelt wurden.

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