Befreit, aber zerstört
Kein Strom, Wasser: Cherson-Bürger sollen umziehen
Angesichts der schweren Zerstörungen im befreiten Cherson hat die ukrainische Regierung die Bewohner aufgerufen, in „sicherere Regionen“ umzuziehen. Vor allem Frauen, Kinder und ältere Menschen sollten den Winter in Gebieten mit besserer Infrastruktur verbringen, erklärte die Vize-Ministerpräsidentin Iryna Wereschtschuk am Dienstag.
Cherson war rund acht Monate unter russischer Besatzung, bevor es am 11. November von den ukrainischen Streitkräften zurückerobert wurde. Die Zerstörungen in der südukrainischen Stadt sind enorm, Strom- und Wasserversorgung sind größtenteils zusammengebrochen.
Selenskyj: „Lage auch in anderen Städten schwierig“
Auch in den anderen Regionen des Landes ist das Stromnetz aufgrund der massiven und gezielten russischen Angriffe schwer beschädigt. „Heute Abend ist die Lage in Kiew und Umgebung sowie in Winnyzja, Sumy, Ternopil, Tscherkassy, Odessa und einigen anderen Städten und Bezirken besonders schwierig“, sagte Selenskyj in seiner täglichen Videoansprache.
Dieser Winter wird für Millionen von Menschen in der Ukraine lebensbedrohlich sein. Einfach ausgedrückt: In diesem Winter wird es ums Überleben gehen.
Die Weltgesundheitsorganisation warnt
Aufruf zum Stromsparen
Er rief regionale und kommunale Verwaltungen auf, die Bürger weiter zum Stromsparen anzuhalten. Auch im öffentlichen Raum müsse Strom gespart werden. Der Verbrauch übersteige nämlich weiterhin die Produktion.
Stromabschaltungen im ganzen Land möglich
Der Chef des Stromversorgers Jasno, Serhij Kowalenko, sagte am Montag, dass sich die Menschen noch bis Ende März auf Stromabschaltungen gefasst machen müssen. „Auch wenn es jetzt weniger Ausfälle gibt, möchte ich, dass jeder versteht: Wahrscheinlich werden die Ukrainer mindestens bis Ende März mit Ausfällen leben müssen“, schrieb Kowalenko auf Facebook.
WHO besorgt
Die Weltgesundheitsorganisation hatte am Montag gewarnt, dass der Winter „für Millionen von Menschen in der Ukraine lebensbedrohlich sein“ werde. „Einfach ausgedrückt: In diesem Winter wird es ums Überleben gehen“, sagte der WHO-Regionaldirektor für Europa, Hans Kluge, in Kiew.
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London: Russische Schwarzmeerflotte verwundbar
Das britische Verteidigungsministerium sieht die russische Schwarzmeerflotte als verwundbar an. Ein mutmaßlicher ukrainischer Angriff auf Öldepots nahe dem russischen Hafen Noworossijsk zeige dies, hieß es am Dienstag im täglichen britischen Geheimdienstupdate zum Krieg. Darin wurde auf russische und ukrainische Medienberichte verwiesen, laut denen es am 18. November an einem Ölterminal, das nahe der russischen Marinebasis liege, zu einem Angriff kam.
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