Chris Müller, Direktor für Entwicklung, Gestaltung und künstlerische Agenden der Tabakfabrik Linz, tritt doch etwas überraschend zurück. Er verabschiedet sich mit 30. April 2023 aus der Führung der Entwicklungs- und Betriebsgesellschaft.
„Wo früher die Zigaretten rauchten, rauchen heute die Köpfe“, philosophierte Chris Müller, Direktor für Entwicklung und Gestaltung und künstlerischer Leiter der Tabakfabrik, schon mal gerne. Er, der dem stillgelegten Industriebau, den die Stadt Linz 2009 für 17 Millionen Euro erwarb, mit seinen Visionen seit 2012 neues Leben einhauchte. Nun verabschiedet sich der 49-Jährige mit 30. April 2023 aus der Führung der Entwicklungs- und Betriebsgesellschaft. Er wird als Unternehmer, Consultant, Vortragender, Autor und Reisender weiterhin aktiv bleiben.
Erfolgsprojekt „Tschickbude“
Die ehemalige „Tschickbude“ hat sich in den vergangenen Jahren in einen Kreativ- und Bildungscampus, einen Hub für Innovation, IT, Digitalisierung und Start-ups verwandelt, der auch als Aushängeschild für die Revitalisierung denkmalgeschützter Architektur gilt. Mit Blockbustern wie den Ausstellungen „Tutanchamun“, „Titanic“, „Körperwelten“ oder „The mystery of Banksy“ öffnete sich das Areal für die Öffentlichkeit und lockte auch viele Besucher aus ganz Österreich an. 2015 wurden die Veranstaltungsräume kurzfristig und mit Hilfe der Bevölkerung in eine wärmende Bleibe für Flüchtlinge umfunktioniert.
Müller treibt die Abenteuerlust
Der Erfolg lässt sich auch mit Zahlen messen: In Kombination mit dem längst gestarteten Quadrill-Neubauprojekt werden 2025 rund 5.000 Menschen am Tabakfabrik-Areal Zugang zu einem Arbeitsplatz finden. 500 davon werden auch am Peter-Behrens-Platz wohnen. Aktuell haben rund 3.000 Personen aus 250 Organisationen, Firmen und Vereinen Zugang zu einem Arbeitsplatz in der voll vermieteten Tabakfabrik Linz, deren Entwicklungs- und Betriebsgesellschaft nun bereits Gewinne schreibt. „Gründe für den geordneten und einvernehmlichen Abschied bereits zwei Jahre vor Ende meiner Vertragslaufzeit sind die erreichten Ziele in der Transformation des Areals, natürliche Innovationsdynamiken, persönliche Prinzipien und Privates sowie das Wissen um die eigene Vergänglichkeit und die daraus erwachsende Abenteuerlust“, sagt Chris Müller, der das Areal 2012 - zunächst in der Funktion als Zwischennutzungskoordinator - übernahm. „Wer Innovation ernst nimmt und die Tabakfabrik richtig versteht, wird weiterziehen und Funktionen übergeben, wenn die Zeit dafür gekommen ist.“
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