Tag 4 im Bestechungsprozess gegen Christoph Chorherr: Erneut drehte sich am Dienstag die Verhandlung gegen den Ex-Grünen und neun Wirtschaftstreibende aus der Immobilien- und Investmentbranche am Wiener Landesgericht um eine Geburtstagsfeier im Jahr 2008.
Forderte Chorherr Spenden für seinen Verein „S2Arch“ ein, um Gemeinderatsbeschlüsse für Flächenwidmungen herbeizuführen? Um diese Frage dreht sich der Bestechungsprozess um den Ex-Planungssprecher der Wiener Grünen.
Ich hatte mit Immobilienentwicklungen und Flächenwidmungen nie etwas zu tun. Wie diese ablaufen, weiß ich nur aus diesem Verfahren.
Investmentberater Wilhelm Hemetsberger
Bei Afrika-Besuch Feuer gefangen
Bemerkenswert am vierten Prozesstag das Statement von Investmentberater Wilhelm Hemetsberger, einem der neun Mitangeklagten: „Ich hatte mit Immobilienentwicklungen und Flächenwidmungen nie etwas zu tun. Wie diese ablaufen, weiß ich nur aus diesem Verfahren“, beteuert er. Seit seinem 50. Geburtstag im Jahr 2008 unterstütze er die Schule in Südafrika.
Damals war das Sozialprojekt das Geburtstagsgeschenk seiner Frau. Bei der Feier wurden Spenden gesammelt, um vor Ort „Willis Holzwerkstatt“ zu bauen. Nach einem Afrika-Besuch forcierte Hemetsberger sein Engagement - jetzt steht er vor Gericht: „Mir ist der mir hier vorgehaltene Vorwurf unklar!“, sagt er.
Benko das Projekt vorgestellt
Er sei kein Immobilienentwickler, wohl aber Immobilieninvestor, räumte der Großspender auf Nachfrage einer Schöffin ein - etwa bei einem Haus am Hohen Markt, das im Chorherr-Akt Thema ist. 2011 stellte er dem angeklagten René Benko das Projekt in Südafrika vor: „Er hat sich dann entschlossen, 100.000 Euro zu spenden, was mich sehr gefreut hat.“ Laut Staatsanwaltschaft diente die Spende der Bestechung Chorherrs. Fortsetzung am Freitag.
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