„One Love“-Debatte

Streit eskaliert: DFB zieht gegen FIFA vor Gericht

WM 2022
22.11.2022 16:29

Jetzt scheint der Streit zu eskalieren. Wie die „Bild“ berichtet, zieht der DFB in der Kapitänsbinden-Frage gegen die FIFA vor Gericht.

Konkret will der DFB beim internationalen Sportgerichtshof CAS erreichen, dass Kapitän Manuel Neuer spätestens ab dem zweiten Gruppenspiel gegen Spanien am Sonntag die umstrittene „One-Love“-Binde darf - und dass ohne, dass sich der Goalie vor einer gelben oder gar roten Karte fürchten muss.

Der Antrag des DFB würde sich auf alle Spiele der deutschen Nationalmannschaft - bis zum Ausscheiden oder Erreichen des Endspiels - beziehen. Ein Rechtsexperte: Eine Aberkennung des Titels wäre im Nachhinein unmöglich.

(Bild: APA/AFP/ANDRE PAIN)

„Jedem Fan zerreißt es das Herz“
„Die FIFA hat uns ein Zeichen für Diversität und Menschenrechte verboten. Sie hat dies mit massiven Androhungen sportlicher Sanktionen verbunden, ohne diese zu konkretisieren. Der DFB prüft, ob dieses Vorgehen der FIFA rechtmäßig war“, so DFB-Sprecher Steffen Simon.

„Die One-Love-Binde zu verbieten, ist ein Riesenfehler der FIFA“, so die deutsche Innenministerin Nancy Faeser und schimpft beim Mediengiganten weiter: „Jedem Fan zerreißt es das Herz, wie die FIFA auch diesen Konflikt auf dem Rücken der Spieler austrägt. Es ist ein Armutszeugnis, dass der Weltverband Spieler mit Drohungen daran hindert, für Toleranz einzutreten. Es muss möglich sein, Vielfalt offen zu zeigen. Und es ist mehr als bedauerlich, dass die europäischen Verbände sich dem nicht gemeinsam widersetzt haben. Das wäre ein wichtiges Zeichen gewesen. Gerade jetzt kommt es auf Haltung an - von allen, gerade auch von den Verbänden!“

Hat der DFB überhaupt eine Chance?
Als Sportministerin habe sie eine Verantwortung - und zwar für Fans und Mannschaft. Die „schwierigen Themen“ wolle und werde sie „weiter vor Ort thematisieren“ sowie das Team, „mit aller Leidenschaft zu unterstützen“.

Doch FIFA-Boss Gianni Infantino bleibt dabei: Der „Eine-Liebe“-Ausdruck stellt laut den Statuten des Weltfußballverbands eine verbotene politische Botschaft dar. Ob Deutschlands Antrag beim CAS überhaupt eine Chance hat, ist offen …

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(Bild: KMM)



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