Konkurrenz aus Indien

Twitter-Alternative Koo findet Fans in Brasilien

(Bild: Krone KREATIV, stock.adobe.com/Koo)

In Brasilien probieren viele Menschen gerade eine neue Alternative zu Twitter aus: eine Art Twitter-Kopie aus Indien mit dem Namen Koo und einem gelben Vogel als Logo statt eines blauen. Koo führte seine portugiesische Version ein und wurde nach eigenen Angaben innerhalb von 48 Stunden mehr als eine Million Mal heruntergeladen.

Nicht nur wegen eines gewachsenen Misstrauens gegenüber Twitter scheinen viele in Brasilien dem sozialen Netzwerk wegen einer Kuriosität beizutreten: Koo klingt wie „cu“ („Arsch“ auf Portugiesisch). Entsprechend gab es in dem Land auf Koo und Twitter zahlreiche zweideutige Witze. Darauf ging selbst Koo ein und twitterte: „Koo ist das Geräusch dieses süßen gelben Vogels. Nicht, was ihr denkt.“

Der brasilianischen Zeitung „Extra“ sagte CEO Aprameya Radhakrishna, dass Koo bis vergangenen Freitag nur rund 2000 Brasilianer registriert hatte.

Bei Koo gibt es keine Verifizierungshaken wie bei Twitter - und so gibt es bereits etliche brasilianische Fake-Profile, darunter auch von Ex-Präsident Jair Bolsonaro.

Koo wurde in Indien im Jahr 2020 gegründet und wurde dort unter anderem bei der hindunationalistischen Regierung und bei Stars beliebt, nachdem es Konflikte zwischen Twitter und der Regierung bezüglich des Löschens einiger regierungskritischer Tweets gegeben hatte. Koo betont, dass auf der Plattform freie Meinungsäußerung gelte. Dem Kurznachrichtendienst wurde aber auch Regierungsnähe und Zensur vorgeworfen. Koo soll es bald auch auf Deutsch geben, berichtete „India Today“.