Die Inflation ist und bleibt die größte Sorge der Menschen - in Österreich und auch weltweit. Neben der Angst vor Armut und sozialer Ungleichheit findet sich auch das Thema Einwanderung unter den drei häufigsten Sorgen der Österreicher. Aber auch der Krieg in der Ukraine und der Klimawandel bereiten vielen von uns schlaflose Nächte.
Mit „What Worries the World“ zeigt Ipsos regelmäßig die größten Sorgen der Menschen auf - in Österreich und 29 weiteren Ländern rund um den Globus. Die neuesten Ergebnisse der Umfrage zeigen, dass für 44 Prozent der österreichischen Bevölkerung die hohe Inflation zu den drängendsten Themen gehört. Auch in 13 weiteren der untersuchten Länder rangiert diese auf Platz 1 des Sorgen-Rankings.
Einwanderung vor allem in Österreich ein Thema
Seit der letzten Erhebung im Mai 2022 hat in Österreich vor allem das Thema Einwanderung als Sorge deutlich an Bedeutung gewonnen. Im November bezeichnete mehr als ein Drittel (34 Prozent) der Befragten die Einwanderung als eine ihrer drei persönlich größten Sorgen für das Land. Die Verdoppelung des Anteils der Besorgten seit Mai ist gleichbedeutend mit einem Sprung von Platz fünf auf Platz zwei des Rankings.
Im internationalen Vergleich ist diese Entwicklung bemerkenswert: In keinem anderen europäischen Land ist dieses Thema in der Bevölkerung als Sorge so präsent, wie hierzulande. Ähnlich hohe Anteile werden nur in den Niederlanden (25 Prozent) und Deutschland (24 Prozent) beobachtet, unter den drei meistgenannten Ängsten findet sich das Thema dort jedoch nicht. Die Top-3 in Österreich werden von der Sorge vor Armut und sozialer Ungleichheit (30 Prozent) komplettiert.
Angst vor Krieg, Klimawandel und Corona schwindet
Andere Entwicklungen werden hingegen zunehmend in den Hintergrund gedrängt: Das zuletzt aufgrund der COP27 sehr präsente Thema Klimawandel zählt aktuell nicht zu den Top-Sorgen der Österreicher. Während sich im Mai noch 30 Prozent darüber besorgt zeigten, sind es aktuell nur noch 22 Prozent. Rückläufig ist auch die Furcht vor militärischen Konflikten zwischen Nationen. Im Vergleich zur ersten Erhebung dieser Sorge im Mai 2022 (15 Prozent) ist der Anteil der darüber besorgten Bevölkerung auf zwölf Prozent zurückgegangen. Das Coronavirus, welches vor einem Jahr das Sorgen-Ranking noch mit großem Abstand anführte (48 Prozent im Dezember 2021), verunsichert aktuell nur noch eine kleine Minderheit (sechs Prozent, Platz 16) im Land.
Düstere Einschätzung der wirtschaftlichen Lage
Die - subjektive - Einschätzung der Bevölkerung zur wirtschaftlichen Lage im eigenen Land fällt hingegen für jeden Dritten „Sehr gut“ oder „Gut“ aus. Der Anteil der Pessimisten, die die Wirtschaftslage in Österreich als „Sehr schlecht“ einstufen, hat sich im selben Zeitraum von acht Prozent auf 16 Prozent verdoppelt.
Zufriedenheit mit der Entwicklung des Landes sinkt
Über die persönliche Bewertung der Entwicklung des Landes befragt, gaben 29 Prozent der Österreicher an, dass sich die Dinge in unserem Land in die richtige Richtung entwickeln. 71 Prozent jedoch fanden, dass sich Österreich ganz allgemein auf einem falschen Weg befindet. Nur in fünf der 29 Länder überwiegt die allgemeine Zustimmung (Saudi-Arabien, Indien, Indonesien, Thailand und Australien). Unter den europäischen Ländern in der Studie sticht nur Deutschlands Bevölkerung positiv hervor: Immerhin 48 Prozent sind mit der aktuellen Entwicklung des Landes zufrieden. Die größte Unzufriedenheit in Europa äußerten die Befragten in Ungarn (85 Prozent), Großbritannien (84 Prozent) und Polen (80 Prozent).
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