Nach dem gewaltsamen Tod des kleinen Elias in einer Salzburger Wohnung am 22. Oktober sitzt nun auch sein Vater wegen dringenden Mordverdachts in Untersuchungshaft.
Die Staatsanwaltschaft hatte mit ihrer Beschwerde gegen die Entscheidung des Salzburger Haftrichters Erfolg. Dieser nahm beim Vater zum Zeitpunkt der ersten Haftverhandlung keinen dringenden Mordverdacht an und schickte lediglich die 19-jährige Mutter des Buben in Untersuchungshaft. Für den Vater nahm das Landesgericht zunächst lediglich den Tatverdacht des „Quälens und Vernachlässigens Unmündiger“ und ließ ihn daher gegen gelindere Mittel frei.
Wie Marcus Neher, der Sprecher der Salzburger Staatsanwaltschaft auf Nachfrage der „Krone“ bestätigte, sieht die Anklagebehörde beim Vater den Verdacht einer Beitragstäterschaft durch Unterlassen. Das Oberlandesgericht Linz folgte dieser Auffassung und schickte den 25-jährigen Salzburger nun wegen Mordverdachts in die Zelle.
Selbst bei Polizei gestellt
Der Mann stellte sich nach Bekanntwerden der Entscheidung laut „Krone“-Informationen bereits am Dienstagabend der Polizei. Sein Verteidiger Kurt Jelinek sagt: „Mein Mandant hat sich der Polizei gestellt. Es sind zwei unterschiedliche Entscheidungen zweier Gerichte, die zur Kenntnis zu nehmen sind.“
Rückblende: Der kleine Elias starb am 22. Oktober in einer Unterkunft für Menschen, die von Wohnungslosigkeit bedroht sind, im Salzburger Stadtteil Riedenburg. Aufgrund der Auffindesituation - der Bub war beim Eintreffen der Rettungskräfte bereits bläulich verfärbt, kalt und steif - gehen die Ermittler davon aus, dass er bereits mehrere Stunden vor dem Notruf, den der Vater getätigt hatte, verstorben ist.
Eine Obduktion ergab ein Schütteltrauma als Todesursache. Wenige Tage nach dem mutmaßlichen Säuglingsmord wurden Mutter und Vater im Bereich des Salzburger Bahnhofes festgenommen. Die Mutter musste sofort wegen Mordverdachts in Untersuchungshaft. Der Vater wurde gegen gelindere Mittel entlassen.
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