Eine Werbekampagne von Kim Kardashians Lieblings-Label Balenciaga hat in den letzten Tagen für reichlich Aufregung im Netz gesorgt. Der Grund: Die Luxusmarke ließ für seine neue Gift-Shop-Kampagne Kinder mit Bondage-Teddy-Taschen posieren und zeigte in einer weiteren Kampagne Gerichts-Dokumente zu Kinderpornografie. Jetzt reagierte auch Bella Hadid - und zog auf Instagram die Reißleine.
Eigentlich wollte Balenciaga mit den Bildern, die im Netz die Wogen hochgehen ließen, nur Haushaltswaren, Haustierbekleidung, Düfte und allerlei Alltagsgegenstände bewerben. Doch die Kinder, die für die Kampagne natürlich in der Kinderkollektion der Marke vor der Kamera posierten, bekamen ein sehr pikantes „Spielzeug“ in die Hand gedrückt: Teddybären, die in BDSM-Accessoires gesteckt wurden und eigentlich als Handtaschen dienen.
Bella Hadid löscht Balenciaga-Fotos
Viele reagierten auf die vermeintliche Provokation Balenciagas entsetzt. „Das ist verstörend“, „Machen wir jetzt Pädophile zu unseren Kunden“ oder „Wieso hält ein Kind einen Teddybären mit Bondage-Ausrüstung? Völlig unangebracht!“, schimpften die Fans der Modemarke auf Social Media drauflos. Kinder würden durch das gar nicht unschuldige Spielzeug sexualisiert werden, so der Tenor.
Wegen der fragwürdigen Kampagne, die von Starfotograf Gabriele Galimberti geshootet wurde, begehrte jetzt auch Supermodel Bella Hadid gegen das Modehaus auf, berichtete die „Daily Mail“. Denn auf Instagram teilte die 26-Jährige zwar die aktuellsten Fotos von sich, die im Rahmen eines Balenciaga-Shootings entstanden waren, mit ihren 56,4 Millionen Fans, nur um sie nur kurz darauf auch schon wieder zu löschen - wohl als Reaktion auf die viel kritisierten Fotos mit den Bondage-Bären-Taschen.
Balenciaga entschuldigt sich für Fotos
Fast zeitgleich veröffentlichte auch Balenciaga ein Statement. In diesem nahm Balenciaga auf das Shooting mit den Bondage-Bären Bezug und entschuldigte sich für die Fotos, die die Gemüter so erhitzt hatten. „Wir entschuldigen uns aufrichtig für das Ärgernis, das unsere Holiday-Kampagne verursacht haben könnte. Unsere plüschigen Bärentaschen hätten in dieser Aktion nicht mit Kindern gezeigt werden sollen. Wir haben die Kampagne umgehend von allen Plattformen entfernt.“
Neben den kontroversen Kampagnenbildern mit den Bondage-Bären wird Balenciaga noch für ein weiteres Bild scharf kritisiert. In den Werbesujets für die Hourglass Bag zeigt das spanische Modehaus ein chaotisches Pult, auf der die Luxustasche platziert ist. Eines der Dokumente, die scheinbar achtlos unter die Balenciaga-Bag gelegt wurden, stach Internet-Usern ins Auge. „Balenciaga hat gerade einen … interessanten … Photoshoot veröffentlicht, in dem Gerichtsdokumente über virtuelle Kinderpornografie vorkommen“, zeigte sich ein Twitter-User entsetzt.
Demnach soll es sich bei dem Dokument um den Gerichtsfall Ashcroft v. Free Speech Coalition aus den frühen 2000ern handeln. Im Fall wurde entschieden, dass virtuelle Kinderpornografie als freie Meinungsäußerung gilt - etwa, wenn es sich um computergenerierte Kinderpornografie oder Pornografie, bei der die Darsteller für Minderjährige gehalten werden könnten, handelt. Tatsächlich sei auf dem Foto aber die Kopie des Urteils des Obersten Gerichtshofs im Fall Vereinigte Staaten gegen Williams handeln, das den PROTECT Act bestätigt. Dabei handelt es sich um ein Bundesgesetz, das Werbung, Förderung, Präsentation oder Verbreitung von Kinderpornografie unter Strafe stellt.
„Wir verurteilen den Missbrauch von Kindern aufs Schärfste“
Auch zu diesem Foto nahm Balenciaga in seinem Statement Stellung. Man entschuldige sich auch „für die Anzeige beunruhigender Dokumente in unserer Kampagne“, hieß es weiter. „Wir nehmen die Angelegenheit sehr ernst und leiten rechtliche Schritte gegen die Parteien ein, die für die Erstellung des Sets verantwortlich sind und nicht genehmigte Artikel für unser Fotoshooting für die Frühjahrskampagne 23 verwendeten. Wir verurteilen den Missbrauch von Kindern in jeglicher Form aufs Schärfste. Wir stehen für die Sicherheit und das Wohlbefinden von Kindern.“
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