Arbeiterkammer drängt

AK: Banken sollen gestiegene Zinsen weitergeben

Wirtschaft
23.11.2022 11:10

Obwohl der Leitzins der Europäischen Zentralbank (EZB) zuletzt massiv angezogen hat, kommen die Zinsen nach wie vor nur sehr schleppend auch bei den heimischen Sparern an. Das zeigt ein Sparzinsentest der Arbeiterkammer unter 28 Banken. Die Arbeiterkammer (AK) forderte am Mittwoch die Banken auf, die höheren Leitzinsen auch an Sparer weiterzugeben und untermauert ihre Forderung mit einem Überblick über die Sparzinsen bei Instituten in Österreich.

Die Europäische Zentralbank (EZB) hat ihre Zinsen in den vergangenen Monaten deutlich angehoben, von Null auf zwei Prozent. Kreditkunden spüren die höheren Zinsen bereits, für Sparer hat sich dagegen noch nicht viel getan.

Sparzinsen oft noch verschwindend gering
„Insbesondere die Zinsen für täglich fällige Sparbücher, Sparcards und Sparkonten schrammen noch immer an der Null-Prozent-Grenze, obwohl aufgrund der Anhebung der Leitzinsen mehr drinnen ist,“ sagte AK Konsumentenschützerin Gabriele Zgubic.

Für ein täglich fälliges Sparbuch lägen die Zinsen laut dem AK-Sparzinsentest unter 28 Banken für Neukundinnen und Neukunden zwischen 0,001 und 0,375 Prozent, bei Sparcards und Sparkonten mit täglicher Fälligkeit seien es zwischen 0,01 und 0,125 Prozent.

Hohe Zinsen oft an Bedingungen geknüpft
Beim Online-Sparen sind für Neukunden teils deutlich höhere Zinsen möglich, allerdings sind höhere Zinsen oft an Nebenbedingungen geknüpft. So können Neukunden bei der Santander Consumer Bank mit 2 Prozent Zinsen rechnen, allerdings nur für die ersten drei Monate. Die Kommunalkredit bietet 1,25 Prozent Zinsen fürs Online-Sparen, aber erst ab einer Mindestsparsumme von 10.000 Euro.

Bei weniger flexiblen Sparangeboten sind bis zu 2,30 Prozent an Zinsen möglich, wenn man sein Geld für 12 Monate bindet und sogar bis maximal 3,00 Prozent für eine Bindung für 60 Monate.

Vorsicht bei Auflösung des Sparbuchs
Die AK rät Sparern, Bindungsfristen für bestehende Sparbücher zu überprüfen und - im Fall von variabel verzinsten Spareinlagen - gegebenenfalls Zinsen nachtragen zu lassen. Vorsicht sei dagegen bei der Auflösung eines Sparbuchs geboten, da es hier zu Spesen kommen könne. Vor allem bei Sparbüchern mit Bindung reduziere eine vorzeitige Auflösung den Zinsertrag.

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