Offensive gegen Kurden
Erdogan: „Jets, Kanonen und Drohnen erst Anfang“
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan droht den kurdischen Milizen in Nordsyrien weiterhin mit einer Bodenoffensive. „Die Operationen, die wir mit unseren Flugzeugen, Kanonen und bewaffneten Drohnen führen, sind erst der Anfang“, sagte der 68-Jährige am Mittwoch bei einer Rede vor Parteimitgliedern. Außerdem stellte Erdogan ein Treffen mit seinem syrischen Amtskollegen Bashar al-Assad in Aussicht.
Die Türkei hatte unter Erdogan die diplomatischen Beziehungen zu Damaskus aufgekündigt. Nach mehr als elf Jahren Bürgerkrieg kontrollieren die Anhänger von Assad wieder rund zwei Drittel des Landes. Der Machthaber wird unter anderem von Russland und dem Iran unterstützt. Bereits im August hatte Erdogan sich für eine Aussöhnung zwischen der syrischen Opposition und den Anhängern von Machthaber Assad ausgesprochen - was von vielen als Kehrtwende in Ankara gesehen wurde.
Verteidigungsminister: „Operation wird fortgesetzt“
Die türkische Armee hat nach eigenen Angaben seit Beginn der jüngsten Militäroffensive im Irak und in Syrien 471 Ziele angegriffen. Dabei seien insgesamt „254 Terroristen neutralisiert“ worden, erklärte der türkische Verteidigungsminister Hulusi Akar am Mittwoch. „Die Operation wird mit Angriffen aus der Luft und mit landgestützten Geschützen fortgesetzt“, so Akar. Er machte keine Angaben zu möglichen zivilen Opfern. Seine Angaben ließen sich nicht unabhängig überprüfen.
Die Türkei sei entschlossener denn je, ihre südliche Grenze mit einem Sicherheitskorridor abzusichern, betonte Erdogan. Die territoriale Integrität Syriens werde dabei aber berücksichtigt, ebenso wie die des Irak.
Die türkische Regierung brachte ihre Luftangriffe in Zusammenhang mit einem Anschlag auf der Istanbuler Einkaufsstraße Istiklal vor über einer Woche. Sie sieht die YPG und die PKK als Drahtzieher des Anschlags, beide haben das jedoch zurückgewiesen. Die Ermittlungen laufen noch, die genauen Umstände der Tat sind ungeklärt.
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