Teile der russischen Bevölkerung sind nicht nur im Krieg gegen die Ukraine gewalttätig. Wer an der Front gekämpft hat, greift teils auch zu Hause zur Waffe. Darüber hinaus attackieren Kriegsgegnerinnen und Kriegsgegner staatliche und kommunale Institutionen.
Das berichteten kremlkritische Medien. Vor allem im September soll es zu Protestaktionen gekommen sein. Damals hatte Russlands Präsident Wladimir Putin die Mobilmachung angeordnet, was bei vielen Menschen Panik auslöste. Die Verbrechen mit Waffen, Sprengsätzen und Attrappen haben vor allem in den beiden größten Städten zugenommen. Moskau meldete einen Anstieg um mehr als 200 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, die Ostsee-Metropole St. Petersburg berichtete von mehr als doppelt so vielen Verbrechen dieser Art.
Angriffe im Grenzgebiet
Russland beklagt vor allem seit Kriegsbeginn am 24. Februar immer wieder auch Angriffe auf eigenes Staatsgebiet. Seit Monaten berichten die Gouverneure der Grenzregionen Kursk und Belgorod regelmäßig von Beschuss, für den sie aber die ukrainische Seite verantwortlich machen. Kiew äußert sich zu diesen Vorwürfen im Regelfall nicht. Laut russischem Innenministerium stieg die Zahl von Verbrechen, bei denen Sprengsätze, Schusswaffen oder Attrappen eingesetzt wurden, zwischen Jänner und Oktober 2022 um fast ein Drittel im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.
Luftalarm in der Ukraine
Unterdessen wurde am Mittwoch in der gesamten Ukraine Luftalarm ausgelöst. Die Behörden berichteten über Explosionen in Kiew sowie in den Gebieten Saporischschja, Donezk, Odessa, Mykolajiw, Poltawa und Dnipropetrowsk. Mindestens drei Menschen sollen ums Leben gekommen sein, darunter ein Neugeborenes auf einer Entbindungsstation. In Kiew sei wieder ein Objekt der kritischen Infrastruktur getroffen und beschädigt worden, schrieb Bürgermeister Vitali Klitschko auf Telegram. Kurzzeitig fiel das Antennenfernsehen aus und das ohnehin angeschlagene Stromnetz schwankte stark.
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