An Bushaltestelle
Toter und Verletzte bei Explosionen in Jerusalem
Verdacht auf einen kombinierten Anschlag: Bei zwei Explosionen an Bushaltestellen im Großraum Jerusalem ist ein Mensch getötet worden. Mindestens 18 weitere Personen wurden verletzt, darunter waren auch mehrere Schwerverletzte. Man wolle die Verantwortlichen zur Rechenschaft ziehen, so der Ministerpräsident.
Die erste Explosion ereignete sich an einer Haltestelle am Stadtrand, dabei wurden ein 16-Jähriger getötet und elf Menschen verletzt. Kurz darauf gab es Berichte über eine weitere Explosion an einer Haltestelle in Ramot nördlich der Stadt. Medienberichten zufolge gibt es Hinweise darauf, dass die Sprengsätze aus der Ferne gezündet wurden. Um möglichst viele Opfer zu verursachen, sollen diese demnach mit Nägeln und Schrauben gefüllt gewesen sein.
„Terror erhebt sein Haupt“
Der israelische Abgeordnete Joav Ben-Zur von der strengreligiösen Shas-Partei sprach von einer „Rückkehr zum Horror und den schweren und blutigen Tagen des zweiten Palästinenseraufstands Intifada“. Israels Abschreckungskraft sei kaum noch existent. „Jeden Tag erhebt der Terror wieder sein Haupt“, sagte er.
Der rechtsextreme Politiker Itamar Ben-Gvir sagte am Ort der Explosion am Stadtrand von Jerusalem, die Verantwortlichen müssten einen „Preis für den Terror“ zahlen. Er forderte unter anderem eine Rückkehr zu gezielten Tötungen und eine Verschärfung der Haftbedingungen für militante Palästinenser in Israel.
Die radikal-islamischen Hamas, die im palästinensischen Gazastreifen an der Macht ist, begrüßte die Anschläge, bekannte sich aber nicht dazu. Ihr Sprecher Abdel-Latif al-Kanua sagte, die Bombenanschläge seien „das Ergebnis der Verbrechen der Besatzung und der Siedler“.
Vergangene Woche waren bei einem Anschlag nahe einer israelischen Siedlerstadt im Westjordanland drei israelische Männer getötet worden. Ein 18-jähriger Palästinenser hatte dem Militär zufolge an zwei Orten mehrere Menschen mit einem Messer angegriffen.
In diesem Jahr starben bereits mindestens 26 Menschen durch Anschläge in Israel, Ost-Jerusalem und dem Westjordanland, darunter auch mehrere Soldaten und Sicherheitskräfte. Seit dem Frühjahr unternimmt Israels Armee im besetzten Westjordanland auch vermehrt Razzien.
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