Die Landesrätinnen Königsberger-Ludwig und Teschl-Hofmeister wollen Gesellschaft zum Hinschauen animieren und mit „16 Tage gegen Gewalt an Frauen“ Hilfsangebote aufzeigen.
Hinschauen und aufeinander aufpassen, lautet die Devise – vor allem im Kampf gegen häusliche Gewalt. Allein seit Jahresbeginn kamen österreichweit 28 Frauen gewaltvoll ums Leben. Die Täter sind dabei meist im Familien- und Bekanntenkreis zu finden. Anlässlich des internationalen Tages gegen Gewalt an Frauen am 25. November soll bis 10. Dezember auch heuer sechzehn Tage lang für das Thema sensibilisiert werden. Und dies aus gutem Grund: „Die Zahl der Annäherungs- und Betretungsverbote ist im Vergleich zum Vorjahr heuer hierzulande um neun Prozent gestiegen“, hält ÖVP-Landesrätin Christiane Teschl-Hofmeister fest.
Insgesamt stehen landesweit derzeit in sechs Frauenhäusern 145 Plätze für Frauen und Kinder zur Verfügung. Allein im St. Pöltner Frauenhaus fanden 43 Frauen und 50 Kinder bis Ende Oktober Zuflucht.
Vielfältige Hilfsangebote
Doch damit nicht genug: „Es fehlen 25 Plätze, um die Istanbul-Konvention zu erfüllen (pro 100.000 Einwohner ein Frauenhaus-Platz). Diese Lücke wollen wir schließen“, sieht SPÖ-Landesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig Handlungsbedarf. Dafür sei das Budget seit 2019 um knapp 600.000 auf 2,8 Millionen Euro erhöht worden. Zusätzlich sollen Qualitätskriterien für den Um- und Neubau von Frauenhäusern erarbeitet werden und mehr „leistbarer Wohnraum“ durch eine Sonderregelung der Gemeinden geschaffen werden.
Häusliche Gewalt ist nicht privat
Künftig verstärkt ansetzen will Teschl-Hofmeister neben der Präventionsarbeit auch bei der Finanzkompetenz der Frauen – etwa mit dem Projekt „Geldheldinnen“, der Berufsorientierung und den Kinderbetreuungsmöglichkeiten. Auch die Fachstelle für Gewaltprävention des Landes unterstützt neben den Frauen- und Mädchenberatungsstellen. Für beide ist eines unumstritten: „Es gibt immer einen Weg aus der Gewaltbeziehung“, betont Königsberger-Ludwig. So sollen neben der Kinder- und Jugendhilfe künftig auch Kinderschutzzentren mehr in die Präventionsarbeit integriert werden.
Benefiz für Frauenzentrum
Zum Auftakt der 16 Tage findet etwa in der Landeshauptstadt am 25. November um 18.30 Uhr im Rathaus ein Benefizabend zugunsten des Frauenzentrums St. Pölten statt.
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