Sein Kampfgewicht für die vergangene Bounce Fight erreichte er nur haarscharf. Sechs Kilogramm musste Sergio Odabai kurz vor seiner Abwaage noch abnehmen. Das Limit von 61,125 Kilogramm konnte dann aber knapp doch erreicht werden. Über den Sommer schnellte sein Gewicht jedoch wieder in die Höhe - nun steht der Boxer erneut vor der Herausforderung „Abspecken“ …
„Mein Normalgewicht liegt bei 72 Kilogramm“, musste er im Gespräch mit sportkrone.at sogar selbst über seine Gewichtsschwankungen lachen. Elf Kilogramm hat er seit der letzten Bounce Fight Night am 17. September zugenommen. Mittlerweile sind es „nur“ noch sieben über dem Leichtgewichtslimit. „Am Teller habe ich trotzdem nur relativ wenig“, so Odabai. Fehler dürfen dabei keine passieren, warnt er.
Geschuldet ist das „Übergewicht“ auch zwei Schicksalsschlägen: Erst kürzlich verlor der 25-Jährige seinen Cousin. Und Verlobte Kesha war nach einer notwendigen Nasen-Operation (die Atemwege waren blockiert) immer wieder im Spital, leidet immer noch an Schwindelanfällen: „Es ist schwer für mich, ich muss mich mental noch etwas sammeln. Das sind zwei schwere Schläge für mich gewesen.“
Odabai: Der Mann für alles
Statt wie üblich von seiner Herzdame bekocht zu werden, ist der gebürtige Wiener nun „der Mann für alles“. Kocht und kümmert sich um sie, während er für die zehnte Fight Night voll im Training steht. Sein Gegner wird der zweifache spanische Meister Alejandro Guardado sein: „Ein guter Gegner, der in der Weltrangliste vor mir ist. Aber ich kann sagen, dass ich den Kampf für mich entscheiden werde. Auch wenn mein Fokus noch nicht ganz da ist - aber der wird schon kommen.“ Seine Quote von 4-0-0 wolle er „100-prozentig weiterhin halten“.
Obwohl ihm sein zweiter Profi-Sieg per Knock-out um ganze 300 Weltranglisten-Plätze nach vorne gespült hatte, arbeitet er weiter an sich: „Ich konnte den Kampf zwar schnell beenden, mir somit die höheren Plätze sichern, aber man ist nie zufrieden mit sich selbst. Es gibt immer etwas zu verbessern.“ Konkret gearbeitet wird bis zum nächsten Auftritt an seiner Deckung: „Ich bin des Öfteren offen beim Schlagen.“
Nach K.o. ans Bett gefesselt
Nach der letzten Fight Night gönnte er sich eine einwöchige Pause: „Ich war nur in Wien - einfach ausruhen vom ganzen anstrengenden Gewicht abnehmen“. Danach erwischte ihn die Grippe, die ihn vier Wochen an sein Bett fesselte. Mittlerweile wird zweimal täglich trainiert: So stehen am Vormittag individuelle Übungen mit Trainer Tom Knöbl an, am Nachmittag gibt’s dann dreimal pro Woche Sparrings. Das Besondere dabei: Jede Runde bekommt „Xerxes“ einen neuen Partner - allesamt aus dem hauseigenen Boxstall.
In der Zwischenzeit setzte er auch eine eigene Homepage sowie einen neuen Instagram-Account auf, auf dem Motivations-Reels gepostet werden: „Damit will ich anderen Leuten zeigen, dass alles möglich ist - egal, wo man derzeit steht oder wie man sich derzeit fühlt.“ Auch für ein Privattraining kann man ihn über die Website buchen. Zudem promotet er seine Bounce-Boxkämpfe.
Fan der Frauen-Power
Die Jubiläums-Fight-Night wird vor allem im Zeichen der Frauen-Power stehen. Michaela Kotaskova wird um den WBF-InterContinental-Gürtel boxen. „Die Michi ist stark und eine Arbeitsmaschine. Ich bin mir auch sicher, dass sie den Gürtel holen wird“, schätzt Odabai die Chancen der Hauptkämpferin gut ein. Er persönlich schaue „gerne“ Frauen-Boxen: „Da gibt es einige Starke im Profi-Bereich.“
Zum Schluss gab’s noch einen WM-Tipp vom Profi-Boxer und Fußball-Fan: „Persönlichen Favoriten habe ich keinen, aber Frankreich wird Weltmeister.“
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