Erst Massenprotest gegen Kopftuch-Diktatur, dann Aufstand der Kurden - und das nicht zum ersten Mal. Das Mullah-Regime ist mit der heiklen Struktur des Iran konfrontiert: ein Vielvölkerstaat mit den Iranern als nur knappe Mehrheit; daneben Aseris, Kurden, Belutschen, Araber etc.
Die Mullahs in ihrem religiösen Fundamentalismus sind blind gegenüber den ethnischen Problemen des Iran. Ihr Rezept war im Zweifelsfall immer Gewalt.
Die Kurden als das „größte Volk ohne Staat“ erleben solche Tragödien ihres Volkes - besser gesagt ihrer verschiedenen Volksstämme - seit 100 Jahren. Die Unterdrückung ihrer nationalen Ansprüche macht sie zu Unruheherden in der Türkei, in Syrien, im Irak, Iran; angefeuert von radikalen Kräften, die mit ihren schrägen Ideologien falsche Träume wecken.
Wenn es sein muss, heißt es im traditionell zerstrittenen Orient: alle gegen die Kurden. Zurzeit bombardieren die Luftwaffen der Türkei und des Iran ihre kurdischen Gegner.
Der Aufstand im Iran ist nicht der erste. Auch während der Khomeini-Revolution 1979 glaubten sie an eine Chance, wurden aber blutig niedergeschlagen.
Es ist ein ewiges Spiel: „Gute“ Kurden sind jene im bösen Nachbarstaat, „böse“ Kurden sind jene im eigenen Land. Viel zu oft ließen sich die Kurden auch in dieses Spiel einspannen. Sie wurden immer wieder getäuscht. Die großen Verlierer auf dem Schachbrett der Weltpolitik sind sie allemal.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.