Gefahr in Verzug

Viel Ärger über die Sperre des Habsburg-Stegs

Oberösterreich
24.11.2022 09:00

Rund 900 Musikschüler müssen in Bad Ischl weiten Umweg in Kauf nehmen, weil die Stadt eine dringende Brückensanierung verschlafen haben soll. 

Knapp 20 Minuten länger müssen die Bad Ischler Musikschüler derzeit für ihren Weg zum Unterricht einplanen. Der kürzeste Weg wäre über einen denkmalgeschützten Steg, doch der darf derzeit wegen Gefahr in Verzug nicht benutzt werden. Die Ausweichroute ist nicht aber nur deutlich länger, sie führt über die Bundesstraße und eine nicht beleuchtete, enge Privatstraße.

Stadt prüfte letzmals 2020
Schüler, Eltern und auch Lehrer sind sauer. Hauptsächlich richtet sich ihr Unmut gegen Stadtchefin Ines Schiller (SP). Denn die Brücke ist zwar im Besitz der Familie Habsburg, für ihre Erhaltung ist aber die Stadt als Pächterin zuständig. Und Schiller soll die dringend notwendige Sanierung der Brücke ignoriert haben. Dazu die Stadtchefin: „Wir haben den Steg bereits 2020 überprüfen lassen. Da wurde uns mitgeteilt, dass eine Sanierung anzudenken ist, und wir haben sie für 2023 budgetiert. Nun hat Frau Habsburg aber ein Gutachten in Auftrag gegeben, in dem Probleme festgestellt wurden. Der Steg musste gesperrt werden.“

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Ich habe große Sorgen um die Sicherheit unserer Schülerinnen und Schüler. Die Situation ist unzumutbar und bedrohlich.

Walter Erla, Schuldirektor und Stadtrat der Bürgerliste

„Viel zu spät“, meint Walter Erla, Landesmusikschuldirektor und Stadtrat der Bürgerliste. Die Sperre erfolgte erst drei Wochen nach Bekanntwerden des Gutachtens. „Das Problem wurde also liegengelassen, anstatt sofort Lösungen oder das Gespräch mit den Beteiligten zu suchen“, fordert Erla nun rasche Alternativen. Schiller: „Wir warten auf eine Antwort des Heeres für eine Ersatzbrücke. Für einen kürzeren Umweg gab’s eine Begehung.“

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