Emotionale Debatte
Der Wolf lässt die Wogen im EU-Parlament hochgehen
Der Wolf lässt nicht nur in Österreich, sondern auch auf EU-Ebene die Wogen hochgehen. Während ÖVP-EU-Abgeordnete den Schutzstatus des Tieres neu überprüfen wollen, meinen die Grünen, dass Wölfe in Europa erhalten werden müssten.
Am Donnerstag stimmen die Abgeordneten des EU-Parlaments über eine Resolution zu dem umstrittenen Tier ab. „Wir fordern die EU-Kommission in dem Text auf, beim Thema Wolf der Wissenschaft zu folgen, und die Datenlage ist mehr als klar: Die Wolfspopulation wächst, und die Schäden für die heimische Alm- und Weidewirtschaft wachsen im Gleichschritt mit“, sagten die ÖVP-EU-Abgeordneten Simone Schmiedtbauer, Alexander Bernhuber und Barbara Thaler im Vorfeld. Gemeinsam fordern sie, dass der Schutzstatus von Wölfen neu überprüft wird.
Grüne: Wölfe fressen keine Menschen
Kritik an dieser Haltung kommt vom grünen Europaabgeordneten Thomas Waitz. Es würden „Märchen“ über Wölfe verbreitet, wie etwa, dass die Tiere Menschen fressen würden. Es habe bisher zwar Verletzungen, aber keinen einzigen tödlichen Angriff auf einen Menschen gegeben. „Wölfe haben einen positiven Einfluss auf die Biodiversität und ihr Schutz ist zentral für die Erhaltung der Artenvielfalt in Europa.“
Der Umgang mit dem Wolf ist in der EU seit 30 Jahren in der sogenannten Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie (FFH) geregelt. Der Wolf ist darin als „streng zu schützende Tierart von gemeinschaftlichem Interesse“ gelistet. Um die Richtlinie zu ändern, müssen alle 27 EU-Staaten zustimmen. Zuständig sind die Umweltministerinnen und Umweltminister, in Österreich somit Leonore Gewessler (Grüne).
31 Wölfe leben in Österreich
In Österreich wurden laut dem „Österreichzentrum Bär Wolf Luchs“ mit Stand August 31 Wölfe nachgewiesen, die Tendenz ist steigend. Bis zum Sommer wurden heuer 489 Schafe und Ziegen sowie ein Rind gerissen. In ganz Europa leben geschätzt 17.000 Wölfe.
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