Es fühlt sich ein wenig so an, als könne es eine einzige Miley Cyrus gar nicht geben. Zuerst sah Amerika der Schauspielerin zu, wie sie vom Kind zum Teenager wurde. Ein paar Jahre später rekelte Cyrus sich - nun als Popstar - nackt auf einer Abrissbirne. Ihre Hits schafften es in den Kanon moderner amerikanischer Popkultur. Zuletzt gab sie sich der Rockmusik und den 80ern hin - am 23. November wurde Cyrus 30 Jahre alt.
Als erste gratulierte übrigens Dolly Parton ihrem berühmten Patenkind.
Sie postete gemeinsame Glamourfotos und wünschte der jungen Jubilarin alles Gute und erklärte, sie freue sich schon darauf, das neue Jahr mit ihr einzuläuten. Denn die beiden haben einen besonderen Gig vor sich. Sie moderieren gemeinsam die Neujahrsshow von NBC.
Erste Rolle mit neun Jahren
Destiny Hope Cyrus - 2008 änderte sie ihren Namen in Miley Ray Cyrus - wurde am 1992 in Franklin im US-Bundesstaat Tennessee geboren. Ihr Vater, Billy Ray Cyrus, war Country-Musiker und Schauspieler und lebte mit seiner Familie auf einer Farm nahe der Südstaaten-Musikhochburg Nashville. Billy Cyrus galt nicht als Fan davon, dass seine Tochter ihm ins Show-Business folgt.
Doch sie tat es trotzdem: Im Alter von neun bekam Cyrus schließlich ihre erste Rolle in der TV-Serie „Doc“ und spielte 2003 dann im Film „Big Fish“ mit. Doch ihre große Stunde sollte noch kommen. Es war 2005, als Cyrus für eine Disney-TV-Show namens „Hannah Montana“ vorsprach. Es ging um eine Schülerin, die ein Doppelleben als Popstar führt.
Und „Hannah Montana“ katapultierte Cyrus nach ganz oben: Die Serie schlug auch wegen der damals 13-Jährigen voll ein und stellte Quotenrekorde auf. Ein Soundtrack zur Show - auf dem Cyrus auch selbst sang - verkaufte sich alleine mehr als drei Millionen Mal. Neben ihren Rollen für TV und Film sang sie in der Folge immer öfter - und wurde für „I thought I Lost You“ sogar für einen Golden Globe nominiert.
Prägte US-Popkultur
Während Cyrus bei Disney noch immer „Hannah Montana“ spielte, bekamen Fans einen neuen Star zu sehen: Miley Cyrus, die immer erwachsener werdende Sängerin. 2009 landete sie den Hit „Party in the U.S.A.“, der auch im übertragenen Sinne einen Neuanfang beinhaltet, schließlich singt sie dabei darüber, wie sie in der Entertainment-Hauptstadt Los Angeles ankommt „mit einem Traum und meiner Strickjacke. Willkommen im Land des übermäßigen Ruhms. Werde ich dazugehören?“
Cyrus gehörte dazu. Und nicht nur das: Sie prägte die amerikanische Popkultur des vergangenen Jahrzehnts so sehr wie kaum jemand sonst. Cyrus emanzipierte sich radikal von ihrem Kinderstar-Image: Die Ballade „Wrecking Ball“ schlug 2013 tatsächlich ein wie eine Abrissbirne - auch weil die damals Anfang 20-Jährige sich in dem Video mit blondiertem Kurzhaarschnitt nackt auf ebendieser rekelte und einen Vorschlaghammer ableckte.
Haufenweise Preise
Die Medien überschlugen sich, der „Guardian“ schrieb: Man könne Cyrus „dabei zusehen, wie sie Fellatio mit etwas simuliert, das man in einem Gartenhaus finden kann. Was kommt als Nächstes? Holt Selena Gomez einem Rasentrimmer einen runter?“ Gomez ist eine Weggefährtin von Cyrus und war ebenfalls ein US-Kinderstar.
Die Sängerin heimste haufenweise Preise ein - weniger Erfolg hatte sie unterdessen in der Liebe: Mit Schauspieler Liam Hemsworth verbindet Cyrus eine über viele Jahre währende On-Off-Beziehung. 2019 schließlich ließen sie sich scheiden. Unterdessen engagierte sich die lange Jahre vegan Lebende auch mehr und mehr für soziale Zwecke: So gründete sie die Stiftung „Happy Hippie“, die sich für den Schutz von obdachlosen jungen Menschen, Mitgliedern der LGBTQI-Community und anderen Gruppen einsetzt.
Musikalisch setzte Miley Cyrus zuletzt vor zwei Jahren mit „Plastic Hearts“ ein Zeichen. Es wurde eine Platte voller glatt produzierter, rockig angehauchter Popsongs - der Erfolg hielt sich nach den Standards der Sängerin jedoch in Grenzen. Doch Cyrus wäre nicht Cyrus, wenn sie die Gelegenheit nicht für einen abermaligen Imagewechsel genutzt hätte: Nun tritt sie als 80er-Jahre Rockstar mit Cowboy-Boots, Schlaghosen und Vokuhila-Frisur auf.
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