Noch immer ist Gewalt gegen Frauen ein Thema, das kaum in unserer Gesellschaft thematisiert wird. Die weltweite Aktion „16 Tage gegen Gewalt an Frauen“ setzt bis zum 10. Dezember ein starkes Zeichen.
„Diese 28 Stühle stehen für die Frauenmorde, die heuer in Österreich passiert sind - aber das ist nur die Spitze des Eisbergs!“, betont Astrid Malle, Büro für Frauen, Chancengleichheit und Generationen. „Zusätzlich hat es noch 25 Mordversuche von Männer an ihren Partnerinnen und Ex-Partnerinnen. Und die vielen Fälle von häuslicher Gewalt, die nie an die Öffentlichkeit gelangen.“ Die ermordeten Frauen wurden unerwartet aus dem Leben gerissen, meist an einem Ort, der für die meisten Menschen Sicherheit und Geborgenheit bedeutet: das eigene Heim.
Nachbarn und Freunde sind gefragt
„Die Hilfe für Frauen, die in gefährlichen Beziehungen leben, kommt derzeit hauptsächlich von Hilfsorganisationen“, erklärt Astrid Malle. „Aber damit das Problem wirklich bekämpft werden kann, müssen Nachbarn und Freunde endlich auch tätig werden. Also hinschauen und sich nicht auf die Privatsphäre herausreden.“ Denn ohne Hilfe und Einfluss von außen schaffen es die Frauen nur sehr schwer, von selbst freizukommen.
„Ob es nun eine finanzielle Abhängigkeit ist, die gemeinsamen Kinder oder Scham - diese Frauen suchen die Schuld dann auch oft bei sich selbst und kommen nicht raus“, appelliert Malle an alle. „Deswegen darf niemand mehr wegsehen und muss gleich helfen, wenn man Gewalt in einer Beziehung mitbekommt.“
Mit Aktion Bewusstsein schaffen
Vom internationalen Gedenktag für Frauen und Mädchen, die Opfer von Gewalt wurden, am 25. November bis zum internationalen Tag der Menschenrechte am 10. Dezember wird der Aktionszeitraum genutzt, um das Ausmaß aufzuzeigen und Bewusstsein zu schaffen.
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