Ungeschickt formuliert

Schicken Linzer Heime bei Blackout Senioren heim?

Oberösterreich
25.11.2022 09:00

Irre! Angehörige von Heimbewohnern in Linzer Seniorenzentren staunten dieser Tage nicht schlecht, als sie eine Information erhielten, was sie im Blackout-Fall zu tun hätten: entweder im Seniorenzentrum mithelfen oder das kranke oder betagte Familienmitglied mit nach Hause nehmen.

Seitens der Linzer Seniorenzentren fühlt man sich für einen großflächigen Stromausfall gewappnet. So informierte man in den vergangenen Tagen Angehörige von Heimbewohnern schriftlich darüber, dass man zusätzlich zu den bereits landesgesetzlich vorgeschriebenen Notfallmaßnahmen weiters wichtige Vorsorge getroffen hat. Etwa den Ankauf von akkubetriebenen Stirnlampen und kurbelbetriebenen Radios, die Installierung eines Notfunkgerätesystems zur internen Kommunikation, die Bevorratung von servierfertiger Kaltverpflegung oder auch regelmäßige Schulungen für Mitarbeiter.

Entweder mithelfen oder Angehörige zu Hause versorgen
Während all dies eigentlich dazu beiträgt, dass man sein Familienmitglied auch im Fall des Super-GAUs in guten Händen glaubt, sorgte dann aber der letzte Absatz in der Information bei manchem „Krone“-Leser für Verwirrung. Weil es zu erheblichen Personalausfällen kommen könnte, steht dort geschrieben: „Wir ersuchen Sie, uns im Falle eines Blackouts bei der Versorgung Ihrer Angehörigen zu unterstützen. Das kann dadurch gewährleistet sein, dass Sie entweder vor Ort im Seniorenzentrum bei der Alltagsbewältigung mithelfen oder die angehörige Person während der Zeit des Stromausfalls bei sich zu Hause versorgen.“

„Wir haben die Aussendung bereits wieder gestoppt“
Vorweg: Keiner muss nun Angst haben, dass er im Ernstfall sein krankes oder betagtes Familienmitglied zu Hause pflegen muss, wie auch der Geschäftsführer der Linzer Seniorenzentren, Robert Ritter-Karlisch, bestätigt: „Niemand muss sich Sorgen um die Versorgung seiner Lieben machen. Ganz im Gegenteil, wir wollten den Angehörigen eigentlich mitteilen, dass wir für den Katastrophenfall gut vorbereitet sind. Es war allerdings ungeschickt formuliert, und deshalb haben wir auch die Aussendung bereits wieder gestoppt.“

Caritas schickt keinen Bewohner nach Hause
Wie sieht es bei einem Blackout eigentlich bei privaten Seniorenzentren-Trägern aus? Das Konzept der Caritas etwa gewährleistet, dass die Bewohner über einen bestimmten Zeitraum (14 Tage) weiterhin versorgt werden können.

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