Zwar besiegte Box-Hoffnung Marcel Meinl bei der vergangenen Bounce Fight Night seinen deutschen Kontrahenten Alec Hope nach Punkten. Dennoch war man im Lager des 21-Jährigen nicht zufrieden. „Nach dem Kampf hat mir mein Trainer eine runtergehauen“, scherzte er im Gespräch mit sportkrone.at und gab amüsante Einblicke in die ersten Minuten nach seinem Auftritt.
Doch wieso? Meinl hatte sich durch Sticheleien immer wieder rausbringen lassen. Dabei habe man exakt trainiert, von Anfang bis Ende konzentriert zu bleiben - vergebens. „Er hat es geschafft, mich rauszubringen, aber erst, als mein - nicht überragender - Sieg schon fix war. Und daraufhin hat mir mein Trainer eine runtergehauen, als ich mit Familienmitgliedern und Freunden geredet habe.“ Und scherzt: „Als Boxer spürt man so etwas eh nicht.“ Die Rede ist natürlich von einem spaßhalber gemeinten Hieb von Trainer Knöbl. Übliche Methoden sind das im Boxclub natürlich nicht. Im Gegenteil: Der Sportler und sein Coach verstehen sich blendend.
„Dreckiger“ Kampf erwartet
Am 3. Dezember will er bei der zehnten Bounce Fight Night (17.45 Uhr/krone.at und kronetv streamen bzw. übertragen LIVE) gegen den kroatischen Normalausleger Petar Pavcec wieder „locker und spielerischer“ boxen. „Ein kleiner Untersetzter. Das sollte mir liegen. Die kenne ich mittlerweile in und auswendig von Turnieren. Es wird hart, weil er wird reinstürmen und versuchen, dreckig zu boxen - damit muss ich umgehen können.“
Deshalb sind neben einem befreundeten K1-Kämpfer (ähnlich wie Thaiboxen) die Stall-Kollegen Arsen Chabyan sowie Mobin Kahraze Sparringpartner. Der gebürtige Iraner ist zwar größer als sein kommender Gegner, deshalb setze er beim Brustkörper statt dem Kopf an. Gemeinsamkeiten seien die Härte sowie das „Nachvornemarschieren“. Zusätzlich steht Videostudium an: „Wir schauen unter anderem, wie er boxt, was für einen Stil er hat, wie groß er circa ist.“
„Jeder kennt die Ticks des anderen“
Da Meinl allerdings erst von Turnieren (Wiener Meisterschaften, Maribor (Silber) und Köln) kam, hatte er eine Woche länger Pause, konnte regenerieren und entspannen. Auch beim Gewicht hatte er keine Probleme: „Manchmal war ich wegen des Stresses sogar ein bisschen unter den 75 Kilogramm.“
Sonst bei Turnieren Solokämpfer, war erstmals Spezi und Neo-Österreicher Chabyan mit dabei: „Arsen kenne ich schon seit er fünf Jahre ist. Es ist bei Reisen so einfach lustiger, entspannter und wir sind eingespielt. Jeder kennt die Ticks des anderen (Chabyan versucht um 22 Uhr schlafen zu gehen, „Nachteule“ Meinl hingegen um zwei).“
Mini-WM-Boykott
Mit „abwechslungsreich, einmal etwas Neues“ betitelte er den Hauptkampf von Michaela Kotaskova, die um den WBF-InterContinental-Titel boxen wird. „So wird jedem Zuschauer etwas geboten - das ist super“, aber er warnte vor Gegnerin Mahjouba Oubtil: „Wer bei Olympia war, kann nur gut sein, aber Michi wird beißen und kämpfen bis zum Ende.“
Zum Schluss gab’s noch einen WM-Tipp vom Boxer und Fußballfan: „Ich bin wegen meines ganzen Umfelds - und weil Österreich nicht dabei ist - für Serbien. Aber ich glaube Frankreich oder Brasilien wird’s machen.“ Vom oft zitierten Boykott hält er übrigens nichts: „Man kommt nicht drumherum. Ich glaube, wenn das ÖFB-Team dabei wäre, würde jeder hier in Österreich schauen.“ Einen „Mini-Boykott“ gibt’s allerdings doch: „Die Anstoßzeiten sind blöd, vor allem die Spiele um elf Uhr in der Früh. Die kann ich mir wegen des Trainings sowieso nicht anschauen“, schmunzelte er.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.