Walchs Schwung-Ansatz

Ein holpriger Start in die Skisaison

Vorarlberg
25.11.2022 12:55

„Krone Vorarlberg“-Skiexperte Magnus Walch analysiert in seiner Kolumne „Schwung-Ansatz“ den Auftakt in die neue Weltcupsaison kritisch. Aber nicht nur was die Leistungen angeht, auch was das Rundherum angeht. 

Bereits fünf Wochen sind seit dem Weltcupauftakt vergangen. Der Start in die diesjährige Rennsaison war etwas - wie soll man es am besten beschreiben - holprig. Das ÖSV-Herren-Team kämpfte vor Sölden mit Verletzungspech und bezog nach durchwachsener Performance medial Prügel. Einigen Veranstaltern machte anschließend das Wetter einen Strich durch die Rechnung, was dazu führte, dass die Damen erst vergangenes Wochenende in Levi in die Saison starten konnten. Dort waren es neben den Top-Athletinnen auch einige Newcomer, die die ÖSV-Läuferinnen ordentlich forderten. Vor den Rennen meinte Cheftrainer Thomas Trinker noch, man werde um den Sieg mitfahren. Der Euphorie folgte allerdings Ernüchterung. Beim Interview im Zielraum sprach er dann von inakzeptablen Leistungen. Eine nicht ganz vorteilhafte Wortwahl, wie ich finde. Akzeptanz wäre doch eigentlich die Grundlage für konstruktives Weiterarbeiten, oder?

Thomas Trinker (Bild: GEPA )
Thomas Trinker

Schauen wir kurz auf unsere zwei Vorarlbergerinnen. Katharina Liensberger scheint mit Neo-Trainer Magoni über den Sommer an ihrer Technik gefeilt zu haben. Ihren Oberkörper konnte sie eindrücklich stabil halten. Was allerdings fehlte, war die Lockerheit und Agilität, die sie noch im Vorjahr an den Tag gelegt hatte. Vielleicht braucht diese Umstellung einfach noch ein wenig Zeit, um Früchte zu tragen.

Die Chemie zwischen Katharina Liensberger und Livio Magoni hat einfach nicht gepasst. (Bild: GEPA pictures)
Die Chemie zwischen Katharina Liensberger und Livio Magoni hat einfach nicht gepasst.

Magdalena Egger zeigte am Samstag mit Kampfgeist und starken Zwischenzeiten auf, schied aber im ersten Lauf aus. Nach einer Fahrt mit weniger Risiko fehlten ihr dann am Sonntag knapp sechs Zehntelsekunden auf die Qualifikation für den Finaldurchgang. Mit einer Startnummer über sechzig ist es auch einfach schwierig, die richtige Mischung aus Angriff und Sicherheit zu finden.

Der Auftakt in Levi lief für Magdalena Egger nicht nach Wunsch. (Bild: GEPA pictures)
Der Auftakt in Levi lief für Magdalena Egger nicht nach Wunsch.

Apropos hohe Startnummer. Der ÖSV scheint allgemein mit diesem Thema zu kämpfen. Egal ob Damen oder Herren, Weltcup oder Europacup: Unsere jungen AthletInnen starten auf Grund ihrer FIS-Punkte oft sehr weit hinten. Ein Faktor, an dem der ÖSV strategisch arbeiten könnte, um langfristig wieder ein breites, konkurrenzfähiges Team aufstellen zu können.

Von nun an geht es aber Schlag auf Schlag. Heute Abend eröffnen die Herren die Speed-Saison in Lake Louise, morgen dürfen die Riesentorläuferinnen nach der Sölden-Absage in Killington endlich loslegen. Für Vorarlberg mit dabei: Kathi Liensberger, Magdalena Egger und Elisabeth Kappaurer. Auch die ersten Europacuprennen stehen nächste Woche in Mayrhofen und Obergurgl am Programm. Wer weiß, vielleicht braucht es manchmal einen holprigen Start, um richtig wachgerüttelt zu werden. Wir dürfen gespannt sein und drücken die Daumen.

Porträt von Magnus Walch
Magnus Walch
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