Organisation zeigt auf

Proteste im Iran: Bisher 445 Tote, 18.000 in Haft

Ausland
25.11.2022 12:22

Bei den Massenprotesten im Iran sind nach Einschätzungen von Menschenrechtlern bisher mindestens 445 Demonstranten getötet worden. Unter den Toten seien auch 63 Kinder, berichtete die Organisation Human Rights Activists News Agency (HRANA) mit Sitz in den USA am Freitag. Mehr als 18.000 Menschen seien zudem festgenommen worden. Die Proteste erfassten seit ihrem Beginn Mitte September demnach mehr als 150 Städte im Land.

Die Organisation verzeichnete außerdem den Tod von 57 Sicherheitskräften.

Tod von Masha Amini als Auslöser der Proteste
Auslöser des Aufbegehrens gegen die politische Führung im Iran war der Tod der 22 Jahre alten iranischen Kurdin Mahsa Amini. Die Sittenpolizei hatte sie festgenommen, weil sie die Zwangsvorschriften für das Tragen eines Kopftuchs nicht eingehalten haben soll.

Eine iranische Anhängerin mit blutverschmiertem Gesicht hält ein Fußballtrikot mit dem Namen von Mahsa Amini in die Höhe. (Bild: AFP)
Eine iranische Anhängerin mit blutverschmiertem Gesicht hält ein Fußballtrikot mit dem Namen von Mahsa Amini in die Höhe.

Die Frau starb am 16. September in Polizeigewahrsam. Seit ihrem Tod demonstrieren landesweit Zehntausende gegen den repressiven Kurs der Regierung sowie das islamischen Herrschaftssystem.

Iran verstärkt Truppenpräsenz an der Grenze zum Irak
Der Iran will unterdessen seine Truppenpräsenz an der Grenze zum Irak verstärken. Zusätzliche Spezialkräfte und gepanzerte Einheiten werden dazu in den Westen und Nordwesten des Landes verlegt, wie der Kommandant der Bodentruppen der Revolutionsgarden (IRGC) am Freitag mitteilte. Damit soll nach Worten von Brigadegeneral Mohammed Pakpur das Eindringen von „Terroristen“ verhindert werden, berichtete die Nachrichtenagentur Tasnim, die den IRGC nahe steht.

Bereits in den vergangenen Wochen hatten die Revolutionsgarden immer wieder mit Raketen und Kamikazedrohnen Ziele im Nordirak angegriffen. Der Iran wittert in den Kurdenregionen des Nachbarlands Unterstützung für die Proteste im Iran. Beobachter sehen darin aber auch ein innenpolitisches Kalkül, von der Aufstandsbewegung abzulenken.

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