Aleksander Aamodt Kilde hat gleich zum Speedauftakt der alpinen Skirennläufer deutlich angemerkt, dass er seine Kristallkugel erfolgreich verteidigen will. Der Norweger gewann am Samstag die um einen Tag verschobene Weltcup-Abfahrt in Lake Louise vor dem Österreicher Daniel Hemetsberger (+0,06 Sek.) und dem Schweizer Marco Odermatt (+0,10), der nach dem Sieg im Sölden-Riesentorlauf seine Weltcupführung ausbaute.
Hemetsberger führte bis zur letzten Zwischenzeit, ehe ihn ein Fehler im Streckenteil „Double Trouble“ noch hinter Kilde zurückfallen ließ. Vorjahressieger Matthias Mayer büßte ebenfalls im Finish Zeit ein (4. nach 32 Läufern/+0,37), Vincent Kriechmayr gleich zu Beginn (11./1,25), als der Wind ihn beeinträchtigte.
„Das Wichtigste war, ...“
„Das Wichtigste war, dass ich den Fokus finde und wie ein Irrer Vollgas runterfahre. Das ist das Ziel, dann passt die Körperspannung und ist das Skifahren gut“, sagte Hemetsberger, für den es das beste Weltcupergebnis nach Platz drei in der Kitzbühel-Abfahrt im Jänner war. „Es war eine gute Fahrt, ein guter Tag für mich. Im Moment stimmt das Skifahren, ich bin sehr zufrieden“, meinte der Oberösterreicher im ORF TV.
Der Kärntner Mayer freute sich mit dem Teamkollegen mit und war mit sich selbst auch zufrieden. „Im Fallaway habe ich einen Innenski gehabt, zum Schluss habe ich auch noch einmal Zeit liegen lassen. Aber ich habe mich gut steigern können vom Training, ich bin ganz zufrieden, das passt schon.“
Kriechmayr wollte dem Wind nicht die ganze Schuld zuschieben. „Der Wind kam von der falschen Seite. Aber im Mittelteil habe ich auch kein gutes Rennen gemacht. Da muss ich mich auf morgen hin um einiges steigern. Ich muss es entschlossener angehen“, nahm sich der Oberösterreicher für den Super-G am Sonntag (20.30 Uhr/live ORF 2) vor.
Neue Startnummern-Regel
Gestartet wurde in der Abfahrt nach der neuen Regel, die Topläufer kamen mit Nummern von 6 bis 15. Kilde machte dabei gleich den Auftakt und war nicht mehr abzufangen. Es war sein 14. Weltcupsieg sowie der erste Stockerlplatz im kanadischen Weltcuport, der nach dieser Saison aber ausgedient haben soll, weil die Kosten für den Veranstalter nicht mehr zu tragen sind.
Sein erstes Rennen seit März 2020 bestritt der lange verletzte Deutsche Thomas Dreßen, der auf Platz acht landete. Nicht mit dabei waren indes aus dem ÖSV Max Franz, der sich Mitte November beim Abfahrtstraining in Copper Mountain komplizierte Brüche an beiden Unterschenkeln zugezogen hatte, sowie der nach Kreuzbandriss im April noch rekonvaleszente Daniel Danklmaier.
Für die Speedherren erfolgte der Saisonstart zu einem ähnlichen Zeitpunkt wie in den vergangenen Jahren. Doch heuer wären bereits unmittelbar nach dem Riesentorlauf-Auftakt in Sölden zwei Abfahrten in Zermatt/Cervinia geplant gewesen. Die waren wegen nicht ausreichender Schneelage aber abgesagt worden. In Lake Louise hieß es ebenfalls nochmals warten, Freitag war wegen Schneefall und Windes kein Rennen möglich bzw. wollte man nicht riskieren, die Piste für die weiteren Aufgaben zu ruinieren. Daher wurde die Abfahrt auf Kosten eines der zwei Super-G um einen Tag verschoben.
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