„Sie wolln a Haus baun“ - nein, eigentlich einen ganzen Gebäudekomplex: Die Nutzung des historischen Werftareals in Korneuburg scheidet die Geister. Nun will ein Verein ein „Gegengewicht“ zu Investoren aufbauen.
„Es ist schade, dass das friedliche und stimmungsvolle Werftareal derart verbaut werden soll“, brachte es eine Bürgerin auf den Punkt. Doch im Rahmen des Infoabends wurde klar: Gar keine Verbauung ist keine Option.
Ein großer Immobilienentwickler will auf dem historischen Areal Wohnungen, Geschäftsflächen, Hotel, Stellplätze, aber auch Parks errichten. Im vergangenen Jahr brandeten am Donaustrand die Diskussion über die Pläne der Signa-Gruppe hoch. Bürger stellten eine Nutzung der Halbinsel auf dem Areal „ähnlich der Donauinsel“ in den Raum und forderten, keine „Reichensiedlung“ nahe dem idyllischen Auwald zu bauen.
Infoabend für Bürger
„Wir haben aber leider keine konkreten Pläne in der Hand, können uns nur an altbekannten Projektunterlagen halbwegs ein Bild machen“, erklärt Regina Gruber. Gemeinsam mit anderen couragierten Bürgern hat sie nun zu einem Infoabend zum Thema „Werft - Wie groß soll sie werden?“ eingeladen. Die Stimmung vor Ort in der vollbesetzten Michlfarm war klar: Gewünscht wird eine sanfte, verkehrsberuhigte und ökologische Nutzung. Zusätzlich dazu präsentierte das Team einen umfangreichen Forderungskatalog. „Wir wünschen uns auf dem gesamten Areal inklusive Zirkuswiese ein Maximum an 1300 neuen Einwohnern“, meinte Harald de Boer.
Wir befürchten, dass massive Klötze entstehen und die Umwelt sehr stark belastet wird. Dagegen treten wir auf!
Aktivistin Regina Gruber
Ebenso will man auf der Halbinsel höchstens drei- bis fünfgeschoßige Bauten, eine Bildungseinrichtung beziehungsweise eine Art „Bildungscampus“ sowie größere öffentliche Freiflächen am „Inselspitz“.
Gleichzeitig einigten sich die Bürger, einen Verein zu gründen. „Damit wir bei der geplanten Umweltverträglichkeitsprüfung Parteienstellung und ein Mitspracherecht haben“, heißt es. Denn bereits im Sommer 2023 könnte über die umstrittenen Baupläne verhandelt werden.
Wenn da eine leistungsstarke Zufahrt bei unseren Schrebergärten kommt. Das halte ich sicher nicht aus.
Ein Anrainer
Heftig diskutiert wurde auch die geplante Autobahnabfahrt, die vom Bereich der Tankstelle in das neu zu erschließende Areal führen soll. Mit dabei ist auch Grünen-Stadträtin Elisabeth Kerschbaum: „Allerdings als Bürgerin und nicht als Poltikerin“, betonte sie.
Nähere Informationen unter: http://www.brennpunkt-werft.at/
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