Die „Krone“ besuchte die Klagenfurter Justizanstalt, wo die Häftlinge basten, binden und werken - für den großen Weihnachtsverkauf.
Sieben Frauen sitzen derzeit in Klagenfurt hinter Gittern – zwei von ihnen sind beim „Krone“-Besuch gerade beim Adventkranzbinden. Warum sie inhaftiert sind, ist kein Thema. Es geht nur um das Jetzt: Dutzende Kränze werden von ihnen mit ruhiger und versierter Hand gefertigt, kleine, große, mit und ohne Hirsche, klassische, moderne, in Blau, Rot, Gold. Sehr hübsch anzusehen und gerade rechtzeitig für den ersten Adventsonntag. „Unsere Häftlinge arbeiten für unseren Adventbasar“, erzählt Oberstleutnant Josef Gramm. „Außerdem gibt es auch viele unserer Handwerksprodukte online im Jailshop.“
Vielfältiges Angebot
Von liebevoll geschnitzten Holzengerln, prachtvollen Vogelhäusern bis hin zu Weihnachtskrippen reicht das Angebot; im Lager finden sich noch hölzerne Störche, Stehtische und Feuerkörbe: „Mehr als die Hälfte der 265 Insassen sind in unseren Betrieben beschäftigt, die meisten mit Begeisterung.“ Denn wer in einer Zelle lebt, für den ist eine Tagesstruktur besonders wichtig. „Dazu kommt die Anerkennung für das Geleistete. Das ist vielen das Wichtigste - was ich mache, ist etwas wert und andere freuen sich“, so Gramm. Daher dürfen die Gefangenen auch eigene Weihnachtsgeschenke herstellen, für die Mama, die Frau, die Kinder. „Gerade Weihnachten ist ja hier eine sehr schwierige Zeit für viele. Das geht an niemandem spurlos vorüber.“
Die Botschaft, die jeder versteht
Wie schaut es mit den unterschiedlichen Kulturen und Religionen aus? „Wir haben 50 verschiedene Nationen unter einem Dach, darunter Menschen, deren Taten religiös motiviert waren. Aber was ist Weihnachten? Ein Fest der Freude und des Friedens. Das ist die Botschaft, die letztlich jeder versteht.“
Hier gibt es die Geschenke
Wer Handarbeit aus der Haft möchte: Am Bezirksgericht Klagenfurt gibt es einen Verkauf, am 2. Dezember (9 bis 12) einen Basar vor der Justizanstalt, und rund um die Uhr geöffnet ist der jailshop.at
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