Was für ein unerträglicher Lärm! Im Stockwerk über zwei Intensivstationen im Bau B des Linzer Kepler-Klinikums wird gestemmt und geschrämmt, unten leiden Patienten und Intensivpfleger, von denen manche Gehörschutz tragen wie Arbeiter am Flughafen-Rollfeld. Der Tiefstpunkt: Kürzlich lag ein sterbendes Kind lange in dem Lärm, der auch durch Tonaufnahmen (siehe Video oben) dokumentiert ist.
Betriebsrat Helmut Freudenthaler hat das Video aus der Intensivstation gesehen und ist entsetzt: „Das aufgenommene Video zeigt ein im Sterben liegendes Kind, bei 80 Dezibel Baulärm und Bauschutt von der Decke. Das sterbende Kind hat den Lärm (wie jeder beim Einschlafen) wahrgenommen und musste immer wieder deswegen Medikamente verabreicht bekommen.“ Der Intensivpfleger, der dabei war, schreibt in einem Bericht an den Belegschaftsvertreter: „Das Kind ist leider noch am selben Tag in Anwesenheit seiner Eltern verstorben. Glücklicherweise hatten die Arbeiter in dieser Phase bereits Schluss. Nicht auszudenken, wenn Eltern bei ihrem sterbenden Kind auch noch die Bagger, Bohrhämmer und Schlagbohrmaschinen verkraften müssten.“
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