„Krone“-Kommentar

Verstörende Postings: Ja, damit hat sie recht!

Es ist eine eigene Welt, die sich einige Kinder und Jugendliche in Tirol auf TikTok geschaffen haben. Eine Welt, die wohl vielen Erwachsenen fremd ist. Nicht die lustigen Videos sind gemeint, sondern Postings, die sich mit harten Inhalten auseinandersetzen.

Im Zuge meiner Drogen-Serie lerne ich diese Welt immer besser kennen. Ich suche auf TikTok regelmäßig nach Inhalten über illegale Substanzen. Stets werde ich rasch fündig und entdecke Postings, die mich fassungslos machen - siehe Artikel. Einerseits bin ich perplex und schockiert darüber, mit welcher Selbstverständlichkeit einige Kinder und Jugendliche wiedergeben, dass das Konsumieren von Drogen normal sei. Andererseits ertappe ich mich dabei, wie ich mir selbst stundenlang Postings von Joints, Kokain und Särgen ansehe, da ich es nicht glauben kann, dass diese existieren. Laut Kathrin Sevecke, Direktorin der Kinder- und Jugendpsychiatrie in Innsbruck und Hall, fesseln einen derartige Themen regelrecht. Ja, damit hat sie völlig recht, das passiert auch mir jedes Mal.

Die Gefahr ist, dass Kinder und Jugendliche solche gefährlichen Gedanken, Anreize und Ideen zu jeder Tages- und Nachtzeit auf ihr Handy erhalten - meist unbeobachtet. Dessen sollte sich jeder bewusst sein. Sevecke hat noch in einem Punkt völlig recht: Wir müssen gefährdete Kinder und Jugendliche aufklären, noch bevor sie in Kontakt mit Drogen kommen. Ideen hat sie viele, diese sollten von den Verantwortlichen angehört und ernst genommen werden.