Portugal hat bei der Fußball-WM als dritte Mannschaft vorzeitig das Achtelfinal-Ticket gezogen. Die Selecao gewann am Montag in Lusail gegen Uruguay mit 2:0 (0:0) und darf damit zum Gruppenabschluss Kräfte schonen. Eine Flanke von Bruno Fernandes (54.) segelte zunächst ins Tor der Südamerikaner. Cristiano Ronaldo war sprichwörtlich haarscharf nicht dran und muss damit auf seinen neunten WM-Treffer weiter warten. Fernandes war dann noch spät per Hand-Elfermeter (93.) erfolgreich.
Der zweite Aufstiegsplatz in Gruppe H wird zwischen Uruguay, Ghana und Südkorea entschieden. Die in Katar weiter auf einen Torerfolg wartenden Südamerikaner (1 Punkt) benötigen gegen die Westafrikaner (3) einen Sieg, die Koreaner (1) dürften bei einem Erfolg gegen Portugal ebenfalls noch hoffen.
Viel war vor dem Anpfiff von Altstars hüben wie drüben die Rede. Bei Portugal war der 37-jährige Ronaldo nicht der älteste Akteur am Feld. Teamkollege Pepe war im Alter von 39 Jahren und 275 Tagen der drittälteste Feldspieler, der in einem WM-Spiel eingesetzt wurde. Nur Kameruns Roger Milla (42) und der in Katar spielende Kanadier Atiba Hutchinson, der gut zwei Wochen vor Pepe Anfang Februar seinen 40. Geburtstag feiert, waren älter.
Einen prominenten Abwesenden mit Lebenserfahrung gab es bei Uruguay. Luis Suarez saß nach seiner ausbaufähigen Vorstellung gegen Südkorea (0:0) auf der Bank, anstelle des bald 36-Jährigen stürmte der einen Monat jüngere Edinson Cavani. Der Stürmer durfte als Portugal-Schreck gelten, er besiegelte bei der WM 2018 mit zwei Treffern im Achtelfinale das Aus der Iberer.
Die Südamerikaner begannen vor über 88.000 Zuschauern mit Härte. Rodrigo Bentancur sah rasch Gelb und erhielt nach einem weiteren Vergehen vom iranischen Referee Alireza Faghani eine erste Belehrung. Ronaldo versuchte sich in typischer Manier per Freistoß, schoss aber in die Mauer. Die Portugiesen waren die aktivere Elf und dominierten, Uruguay war in erster Linie bemüht, die Räume in der eigenen Spielhälfte zu schließen.
Nach einer halben Stunde ohne Aufreger bot sich der „Celeste“ unerwartet eine große Möglichkeit. Bentancur tankte sich mit einem Energieanfall aus der eigenen Hälfte mitten durch Portugals Abwehr, brachte den Ball aber nicht an Schlussmann Diogo Costa vorbei (32.). Bei Portugal musste Nuno Mendes noch vor der Pause mit Tränen in den Augen vom Feld. Der 20-Jährige von Paris Saint-Germain hatte vor der WM an Oberschenkelproblemen laboriert, das Turnier könnte für den Linksverteidiger zu Ende sein.
Die um sich greifende Langeweile durchbrach zu Beginn der zweiten Halbzeit ein Flitzer, der mit einer Regenbogenflagge übers Feld rannte. Auf seinem Shirt forderte der Platzstürmer außerdem „Respect For Iranian Women“ und „Save Ukraine“. Joao Felix schoss ins Außennetz, ehe die Torsperre durchbrochen wurde. Fernandes flankte, Ronaldo schraubte sich in der Mitte hoch. Ob er den Ball noch berührt hatte, ließ sich nicht gleich eruieren, feiern ließ sich „CR7“ vorsorglich. Der Treffer wurde Fernandes verbucht, Ronaldo fehlt auf Portugals WM-Rekordtorschützen Eusebio (9 Treffer) damit weiter ein Tor.
Uruguay erwachte nach dem Gegentor notgedrungen. 20 Minuten vor Schluss kam auch Suarez ins Spiel, der wirkungslose Cavani musste raus. Der ebenfalls eingewechselte Maxi Gomez ließ mit einem Abschluss vom Sechzehner die Stange erzittern (74.), Suarez schoss nach einem Freistoß ins Außennetz (78.). Portugal wankte nun ein wenig, schaffte aber per Elfer die Entscheidung. Vorsatz war Jose Gimenez bei seinem Blockversuch nicht nachzuweisen, nach VAR-Intervention gab Faghani dennoch Strafstoß. Da Ronaldo bereits ausgetauscht war, verwertete Fernandes sicher. Der Profi von Manchester United schrammte mit einem Schuss an die Außenstange noch knapp an einem Hattrick vorbei.
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