Bauarbeiten im KUK

Patient lag im Linzer Spital elf Tage in Lärmhölle

Oberösterreich
27.11.2022 19:00

Schallzeichen dürfen insbesondere vor Krankenhäusern nicht länger als unbedingt nötig gegeben werden", heißt es in der StVO. Beim Hupen soll man sich also zurückhalten, Lärmterror durch bohren, hämmern und schrämmen darf man aber im Spital offenbar tagelang machen. So erlebte ein Patient im Linzer Uni-Klinikum KUK elf Tage lang eine Lärmhölle. Beschwerden gingen ins Leere.

Baustellenlärm war in einem gut dokumentierten Fall ganz besonders schlimm, haben wir berichtet, nämlich im Bau B des Med Campus III in Linz (das frühere AKH), wo ein sterbendes Kind in einer Lärmhölle liegen musste, die ein Pfleger auf Video dokumentierte, worüber Betriebsrat Helmut Freudenthalter die „Krone“ informierte. Weil es so auch im Bau A bei Bauarbeiten passiert sei und womöglich künftig anderswo im  Spital bei anderen Bauprojekten wieder so sein werde.

Eine Entschuldigung - für die Schlagzeilen
Karl-Heinz Stadlbauer, Ärztlicher Direktor des Kepler Uniklinikums rief nach unserem Online-Bericht darüber bei der „Krone“ an, um einzuräumen, dass es bei solchen Bauarbeiten für eine unausweichliche Sanierung und technische Aufwertung eines Gebäudes natürlich auch Lärmspitzen gebe, dass man aber mit allerlei Maßnahmen die Belastung zu minimieren versuche. Er sagte auch, er möchte sich bei den Angehörigen von dem auf der Intensivstation verstorbenen Kind wirklich entschuldigen. Aber in erster Linie dafür, dass sie ihren Schicksalsschlag durch die mediale Berichterstattung noch einmal „aufgekocht“ bekämen. „Inwiefern die Eltern jetzt wirklich beunruhigt waren (über den Lärm, Anm.), kann ich nicht kommentieren, weil ich es nicht weiß“, sagt Stadlbauer auch.

HöllenLÄRM statt BettRUHE im Spital
Auf der Intensivstation im Bau B direkt unter der Baustelle tobt der Lärm schon seit etwa drei Wochen. In anderen Teilen muss man eher von Monaten sprechen. Ein 42-jähriger Patient meldete sich bei der „Krone“ und berichtete darüber, wie er Ende Oktober elf Tage in der Lärmhölle lag, wobei ihm nach seiner OP eigentlich BettRUHE verordnet war: „Der Höhepunkt war erreicht, als eine morgendliche Visite aufgrund des Lärms auf den Gang verlegt werden musste“, erzählt er - untermauert mit einer ohrenbetäubenden Handyaufnahme des Höllenlärms. Auf seine Beschwerde bekam er vom KUK die Antwort: „Wir bedauern, dass sie den Baulärm erdulden müssen, aber es werden Sanierungsmaßnahmen durchgeführt.“ „Erdulden müssen“ sagt eigentlich alles.

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