„Krone“-Kommentar

Wandel im ORF durch Desaster

Kolumnen
28.11.2022 06:01

Mit dem üblichen Gesäusel lässt sich der Zustand des ORF nicht mehr schönreden. Die Finanzlage zwingt die Verantwortlichen ab heute zu Krisensitzungen. Wenn der Sender überleben will, bleiben ihm radikale Veränderungen nicht erspart. Den Wandel durch Planung hat man verpasst. Jetzt wird er durch das Desaster unvermeidbar.

Bisher hat man im ORF aber wenig verstanden. Anders ist nicht zu erklären, dass der Stiftungsrat gleich einmal die Politik um Hilfe ruft. Ausgerechnet.

Dabei weiß man spätestens seit den bekannt gewordenen Chats und dem Auffliegen von Nebenvereinbarungen („Sideletter“) zwischen ÖVP und Grünen, was die Politik im stillen Kämmerlein so aufführt.

Um fair zu bleiben: Die SPÖ ist um nichts besser. Und die Freiheitlichen versuchten dort, wo sie unter Strache konnten, ebenfalls im ORF mitzumischen. 

Nicht nur, aber am unangenehmsten spüren die Gebührenzahler den politischen Einfluss bei den „Bundesland heute“-Sendungen. Da könnte man die Beiträge oft gleich von den Landesregierungen machen lassen. Auf die Art ließe sich viel Geld sparen. Vor allem vor Landtagswahlen - demnächst in Niederösterreich, Kärnten und Salzburg - laufen da geschmeidige Karrieristen zu besonderer Hochform auf.

Ein mutiger Generaldirektor und ein entschlossener Stiftungsrat könnten jetzt hart reingrätschen. Aber dazu haben die Parteien nicht Leute in den ORF gesetzt, auf die sie sich verlassen können.

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