14 Menschen tot
Somalia: Anschlag auf Hotel nach 20 Std. beendet
Bewaffnete Angreifer der islamistischen Terrormiliz Al-Shabaab haben am späten Sonntagabend in der somalischen Hauptstadt Mogadischu ein Hotel in der Nähe des Präsidentenpalastes gestürmt und acht Menschen getötet. Erst nach rund 20 Stunden konnten Sicherheitskräfte den Angriff am Montag beenden. Dabei wurden alle sechs Islamisten getötet.
Alle sechs Angreifer der islamistischen Terrormiliz Al-Shabaab seien getötet worden, sagte Polizeisprecher Sadiq Dodishe bei einer Pressekonferenz am Montagabend. Mehr als 60 Menschen wurden laut Angaben der Polizei aus dem Hotel gerettet. Nähere Angaben zu Verletzten wurden am nicht gemacht.
Sicherheitsminister unter den Verletzten
Unter den Verletzten befand sich der somalische Sicherheitsminister Ahmed Mohamed Doodishe. Das Hotel ist bei Politikern beliebt. Die mit Al-Kaida in Verbindung stehende Terrormiliz Al-Shabaab sprach in ihrem Propaganda-Radioprogramm von Kämpfen innerhalb des Hotels.
Schwer bewaffnete Kämpfer der Al-Shabaab hatten das Hotel „Villa Rosa“, zu dem ausschließlich Politiker, ausgewählte Geschäftsleute und hochrangige Staatsgäste Zutritt haben, am Sonntagabend während der Gebetszeit gestürmt. Es liegt unweit des Präsidentenpalastes.
Regierungsbeamte durch Fenster geflüchtet
„Wir wurden von einer gewaltigen Explosion erschüttert, gefolgt von einem heftigen Schusswechsel“, berichtete der Bewohner Ahmed Abdullahi. Einige Regierungsbeamte waren durch Fenster geflüchtet und dann in Sicherheit gebracht worden, hieß es.
Wollen islamistisches Regime errichten
Die Islamisten hatten vergangenen Monat mindestens 120 Menschen bei zwei Autobombenanschlägen auf das Bildungsministerium in Mogadischu getötet. Die Attacke reiht sich ein in eine Serie von Anschlägen und Kämpfen, die Somalia seit Jahren erschüttern. 1991 stürzten mehrere Milizen gemeinsam Diktator Siad Barre, kämpften dann aber gegeneinander. Die Al-Shabaab bekämpft die von den Vereinten Nationen (UN) und Soldaten der Afrikanischen Union (AU) unterstützte Regierung und will ein islamistisches Regime errichten.
100 Mitglieder bei Militäraktion getötet
Der Angriff in Mogadischu erfolgte zwei Tage nach einer großangelegten Militäraktion der somalischen Regierungstruppen im Zentrum des Landes, bei der nach Regierungsangaben 100 Al-Shabaab-Mitglieder getötet wurden.
Somalia, ein Land am Horn von Afrika mit etwa 16 Millionen Einwohnern, wird seit Jahren von Anschlägen und Gewalt erschüttert. Seit mehreren Monaten geht die Regierung in Mogadischu mit einer militärischen Offensive gegen Al-Shabaab vor.
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