Staus und Unfälle

Bahnstreik sorgte für Chaos im Frühverkehr

Wien
28.11.2022 09:06

Staus so weit das Auge reichte: Der aktuelle Streik der österreichischen Bahnen sorgte bereits im Frühverkehr für jede Menge Staus und Unfälle. Verkehrsexperten warnten auf Twitter vor Überlastungen auf den Straßen Österreichs. Kommunale Verkehrsbetriebe wie die U-Bahn in Wien sind jedoch unterwegs.

Vor allem in den Ballungsräumen der Landeshauptstädte und in Wien kam zu massiven Verzögerungen im Straßenverkehr. Bereits seit Mitternacht ist der Bahnverkehr in Österreich zum Erliegen kommen. Grund für die Arbeitsniederlegung sind die gescheiterten KV-Verhandlungen. Im Minutentakt twitterte der ARBÖ über neue Staupunkte - besonders in Wien. „Bei Verzögerungen bewahren Sie Ruhe und nehmen auch auf andere Verkehrsteilnehmer Rücksicht“, warnte der ARBÖ auf Social Media.

Auf Wiener Linien ausweichen
In Wien waren speziell die Stadteinfahrten, die Altmannsdorfer Straße, die Südautobahn (A2), die Südosttangente (A23) und die Donauuferautobahn (A22) betroffen. Verkehrsexperten empfahlen in Wien auf die öffentlichen Verkehrsmittel auszuweichen. Die Wiener Linien fahren planmäßig, auch die Badner Bahn ist den ganzen Tag in einem 15-Minuten-Takt unterwegs.

Auch in Salzburg kam es bereits zu Staus und Verzögerungen, da es auch bei der Salzburger Lokalbahn, der Pinzgauer Lokalbahn und beim städtischen Obus-Verkehr zu einem Komplettausfall gekommen war. Der öffentliche Verkehr in Innsbruck stand nur mit Einschränkungen zu Verfügung, in Graz hingegen soll es keine Einschränkungen geben.

Ein Video zeigt leere Bahnhöfe und verunsicherte Passagiere, die nach der nächsten Verkehrsanbindung fragen.

Schüler entschuldigt
Pendlern wird deshalb empfohlen, nicht notwendige Fahrten mit dem Pkw zu vermeiden und im Homeoffice zu bleiben. Am Montag galten auch zehntausende Schüler, die es nicht in die Klassen schafften, als entschuldigt. Schüler gelten unter anderem bei „Ungangbarkeit des Schulweges“ als „gerechtfertigt verhindert“. Voraussetzung für die Entschuldigung ist aber, dass der jeweilige Schüler auch tatsächlich auf den Zug angewiesen ist. Wer also in Gehweite der Schule wohnt oder eine gleichwertige Busverbindung zur Verfügung hat, musste gehen bzw. den Bus nehmen.

ÖAMTC fordert Aufhebung der Kurzparkzonen
In Richtung Städte mit Parkraumbewirtschaftung appellierte auch der ÖAMTC aufgrund der enormen Überlastung im Frühverkehr, die Kurzparkzonen für diesen Montag aufzuheben.

Westbahn auf ÖBB angewiesen
Die Westbahn hatte am Wochenende angekündigt, dennoch Züge bereitstellen zu wollen, jedoch sei dies nicht möglich, denn das Unternehmen sei auf die Österreichischen Bundesbahnen angewiesen.

Eine Million Passagiere pro Tag
Die Nutzung der Schienen- und Bahnhofsanlagen wird von Angestellten der ÖBB-Infrastruktur betrieben. Laut ÖBB sind in Österreich normalerweise täglich rund 8000 Personen- und Güterzüge von verschiedenen Betreibern unterwegs. Etwa eine Million Passagiere werden jeden Tag befördert.

Angesichts der Inflation von 11 Prozent fordern die Eisenbahn-Mitarbeiter Lohnerhöhungen von durchschnittlich 12 Prozent. Nachdem die Arbeitgebervertreter bis Sonntag nur 8,4 Prozent anboten, wurden die Verhandlungen am Wochenende vorerst ohne neuen Gesprächstermin abgebrochen.

Handel könnte am Wochenende streiken
Am Montag streikten auch die Brauer. Wie die Bahner konnten sich deren Vertreter bisher mit den Arbeitgeberverhandlern nicht auf einen neuen KV einigen. Dazu könnten am Freitag und Samstag in der neuen Woche auch noch Streiks im Handel geben, sollte man am Dienstag nicht doch noch Verhandlungen durchführen, die auch zu einem Ergebnis führen. Fixiert war der Termin vorerst noch nicht.

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